Berlin. Die Polizei hat in Hannover einen jungen Mann verhört. Er soll einen Anschlag auf das Fußball-Länderspiel Mitte November geplant haben.

Die Polizei hat im Zusammenhang mit der Terrorwarnung vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden am 17. November einen Verdächtigen verhört. Wie die „Hannoversche Allgemeine“ (HAZ) berichtet, hätten Beamte bereits am Donnerstag ein Einfamilienhaus in Misburg, etwa zehn Kilometer östlich der Hannoveraner Stadtmitte, durchsucht. Der 19-jährige Sohn der Mieterin steht demnach unter Verdacht.

„Der Beschuldigte ist verdächtigt, gemeinsam mit weiteren, nicht näher bekannten Personen einen Anschlag auf das Fußball-Länderspiel am 17. November 2015 in Hannover geplant zu haben“, zitiert die HAZ die Bundesanwaltschaft. Die Polizei hätte den Jungen rund zwei Stunden mit sich genommen, danach aber wieder freigelassen, heißt es in dem Bericht weiter. Offiziell festgenommen wurde er nicht, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Der Verdacht habe sich nicht erhärten lassen.

Verdächtiges Instagram-Video

Nach Informationen des „Spiegel“ sollen die Ermittler durch ein Internet-Video des 19-Jährigen auf seine Spur gekommen sein. Das etwa zehn Sekunden lange Video soll am Abend des abgesagten Spiels im Stadion aufgenommen worden sein. Es soll einen jungen Mann in der Ordnerweste des DFB zeigen, der im bereits geräumten Stadion mehrere Sätze spricht, unter anderem Wortfetzen wie „pray for Rakka“ (Bete für Rakka) und „al-Daula al-Islamija“, die arabische Selbstbezeichnung der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Das Video soll zwei Tage nach der Spielabsage auf Instagram veröffentlicht worden sein.

Am Abend des Fußballspiels waren bei den Sicherheitsbehörden konkrete Hinweise auf einen möglichen Terroranschlag auf das Länderspiel eingegangen. Demnach sollen vier Männer und eine Frau geplant haben, Sprengsätze im Stadion zu zünden. Einigen Medienberichten zufolge sollten die Sprengsätze in Rettungs- oder Cateringwagen ins Stadion gelangen – und die Terroristen hätten geplant, ihren Anschlag aus dem Stadioninneren zu filmen, hieß es damals. (ba/dpa)