Berlin. Es war die erste Rede von Gerhard Schröder auf einem SPD-Parteitag seit acht Jahren: Er erinnerte die Mitglieder an die Parteigrößen.

Altkanzler Gerhard Schröder hat bei seinem ersten Auftritt auf einem SPD-Parteitag seit acht Jahren seine Partei aufgerufen, sich mutig für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen. In einer Rede zum Gedenken an die gestorbenen SPD-Politiker Helmut Schmidt und Egon Bahr sowie den ebenfalls gestorbenen Schriftsteller und SPD-Freund Günter Grass sagte Schröder am Donnerstag zum Auftakt des Bundesparteitages in Berlin: „Ihr Antrieb lautete, ohne Frieden ist alles nichts.“

Diese Maxime habe das Handeln dieser großen Persönlichkeiten bestimmt und sei deren Vermächtnis. „Ihr Tod ruft uns in Erinnerung, was uns Sozialdemokraten im Kern zusammenhält – und was uns von anderen unterscheidet“, sagte Schröder. „Lasst uns das nicht vergessen. Denn es gibt uns, und vor allem euch, die Kraft für alles, was zu tun ist.“

Letzte Parteitags-Rede im Jahr 2007

Lobende Worte fand Schröder insbesondere für den verstorbenen Alt-Kanzler Schmidt. „Er war ein wahrlich großer Kanzler, der Deutschland in der Welt zu einem geachteten, verlässlichen Partner gemacht hat.“ Und weiter: „Helmut Schmidt hat in schwierigen Zeiten geführt (...). Er gab die Richtung vor, er gab uns Orientierung und vermittelte uns auf diese Weise Sicherheit.“

Nach der knapp 20-minütigen Rede verließ SPD-Chef Sigmar Gabriel seinen Platz auf dem Podium und umarmte Schröder, der von 1998 bis 2005 Kanzler war. Zuletzt hatte Schröder, dem viele SPD-Mitglieder noch immer die Reformagenda 2010 verübeln, 2007 bei einem Parteitag der Sozialdemokraten gesprochen. (dpa)