Berlin. Oft werden Muslime aufgefordert, sich von islamistischem Terror zu distanzieren. Mark Zuckerberg sagt: Ihr müsst das nicht mehr tun!

Mit einem Beitrag im eigenen Netzwerk wendet sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg an Muslime und die Menschen, die sich durch Terrorismus im Namen des Glaubens bedroht fühlen. Sein Beitrag ist eine Aufforderung zur selbstbewussten Ausübung des islamischen Glaubens und Zuckerberg begründet sie mit seinen eigenen Erfahrung.

Anlass für Zuckerbergs öffentliches Statement sind für ihn die Terroranschläge von Paris und die Anfeindungen gegen Muslime, die seiner Meinung nach seitdem zugenommen haben. Fast einen Monat nach den Terrorattacken der islamistischen Terrormiliz IS mit insgesamt 130 Toten vom 13. November kritisiert Zuckerberg die Forderungen an Muslime, sich vom Terror zu distanzieren. Er könne sich die Angst ausmalen, die Muslime nun vor einer Vorverurteilung durch die Öffentlichkeit haben könnten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Nach den Terroranschlägen von Paris hatten in den sozialen Netzwerken unter den Hashtags #NotInMyName und #MuslimsAreNotTerrorists Tausende Muslime deutlich gemacht, dass islamistischer Terrorismus nichts mit ihrem eigenen Glauben zu tun habe. Die Aktion auf Twitter und Facebook war gestartet, noch bevor etwa der konservative französische Politiker Alain Juppé eine Distanzierung von französischen Muslimen eingefordert hatte.

Mit seinem Kommentar macht der Facebook-Chef deutlich, dass das soziale Netzwerk kein Ort des Hasses und der Vorverurteilung sei. Die Erziehung seiner Eltern habe dazu beigetragen, dass er Angriffe auf Muslime als Angriffe auf die gesamte Gesellschaft verstehe. Frei übersetzt schreibt er: „Als Jude haben mir meine Eltern beigebracht, dass wir uns gemeinsam gegen Angriffe auf alle [Glaubens-] Gemeinschaften stellen müssen. Auch wenn ein Angriff heute nicht gegen dich selbst gerichtet ist, werden Angriffe auf die Freiheit eines einzelnen irgendwann alle treffen.“

Facebook als sicherer Ort für Muslime

Zuckerberg sichert in seinem Beitrag zudem Muslimen zu: „Ihr sollt wissen, dass ihr immer willkommen seid und wir dafür kämpfen, eure Rechte zu schützen und eine friedliche und sichere Umgebung für euch zu schaffen.“

Neben seiner eigenen religiösen Erziehung begründet Zuckerberg sein öffentliches Statement auch mit der Geburt seiner Tochter. Diese habe ihm Hoffnung gegebenen und deutlich gemacht, dass man diese Hoffnung auch dann nicht verlieren dürfe, wenn einem Hass entgegenschlägt.