Berlin. Die meisten Deutschen wollen eine Obergrenze von Migranten und sind für den Syrien-Einsatz. Dies und mehr zeigt eine ARD-Umfrage.

Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht nach einer Umfrage die Begrenzung der Einreisen von Flüchtlingen. Dem ARD-Deutschlandtrend vom Donnerstag zufolge befürworten 72 Prozent der Befragten eine Obergrenze für die Aufnahme der Hilfesuchenden – ein Prozentpunkt mehr als noch vor einem Monat. Die Zustimmung zu stärkeren Grenzkontrollen stieg um acht Prozentpunkte auf 85 Prozent.

Dagegen nahmen Forderungen nach der gesetzlichen Verpflichtung der Zuwanderer auf die Werte des Grundgesetzes um zwei Punkte auf 73 Prozent ab. Bei der Frage des Nachzuges von Familienmitgliedern von Flüchtlingen hielten sich Gegner und Befürworter annähernd die Waage (46 Prozent zu 49 Prozent).

Angst vor islamistischen Terroranschlägen steigt

Eine Mehrheit von 58 Prozent der Befragten befürwortet militärische Hilfen für den Kampf gegen die Milizen des Islamischen Staates. Fast zwei von drei Bürgern fürchten jedoch, dass dadurch die Gefahr islamistischer Anschläge steigt. Diesen Freitag soll der Bundestag über den Syrien-Einsatz von bis zu 1200 Bundeswehr-Soldaten abstimmen. Daran sollen Aufklärungs-Tornados, ein Tankflugzeug sowie eine Fregatte zum Schutz des französischen Flugzeugträgers Charles de Gaulle teilnehmen.

Politischer Nutznießer der Entwicklung ist die rechtspopulistische AfD, die im Deutschlandtrend um zwei Punkte zulegt erstmals auf ein Allzeithoch von zehn Prozent kommt. Die Union stagniert im Vergleich zum Vormonat bei 37 Prozent, die SPD kann einen Punkt auf 25 Prozent zulegen. Während die Grünen wie im Vormonat auf elf Prozent kommen, sinkt die Linkspartei um einen Punkt auf acht Prozent. Die FDP würde nach der Umfrage mit vier Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Bundestag scheitern. (rtr)