Moskau. Kremlchef Wladimir Putin hat die Türkei scharf kritisiert. Dabei bezog sich der russische Präsident sogar auf göttlichen Einfluss.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat der türkischen Führung in scharfen Worten erneut die Unterstützung von Terroristen vorgeworfen. „Wir wissen, wer jetzt in der Türkei den Terroristen hilft, sich zu bereichern, indem das gestohlene Erdöl verkauft wird“, sagte Putin am Donnerstag in seiner Rede an die Nation. Das türkische Volk sei fleißig, aber das „Regime“ in Ankara sei „verräterisch“.
Die türkische Führung werde den Abschuss eines russischen Kampfjets noch bedauern. „Vielleicht weiß nur Allah, warum sie das gemacht haben. Allah beschloss, die regierende Clique in der Türkei zu bestrafen, und hat sie um den Verstand gebracht“, sagte Putin vor etwa 1000 russischen Amts- und Würdenträgern im Kreml.
Putin warnt vor Terrorgefahr aus Syrien
Der Kremlchef warnte eindringlich vor der Terrorgefahr aus Syrien. Er erinnerte an die vielen Anschläge, die Russland in den vergangenen Jahren getroffen haben. „Eine besondere Gefahr geht heute von den Kämpfern aus, die sich in Syrien angesammelt haben“, sagte er. Die Einmischung von außen habe in Ländern wie Syrien und dem Irak Chaos geschaffen. Die russischen Streitkräfte in Syrien kämpften dagegen mit Zustimmung von Präsident Baschar al-Assad und seien erfolgreich gegen den Terror.
Die russische Wirtschaft muss sich nach Worten Putins noch länger auf niedrige Rohstoffpreise einrichten. Die Struktur der Wirtschaft des Landes müsse sich ändern, um die Aufgaben in den Bereichen Sicherheit und Soziales erfüllen zu können. Putin kritisierte ein Übermaß staatlicher Kontrolle über Unternehmen. Um den Firmen Verlässlichkeit zu geben, solle am Steuersystem in den kommenden Jahren nichts geändert werden.
Die Wirtschaft des Riesenlandes ist stark vom Ölpreis abhängig; für dieses Jahr erwartet die Regierung deshalb einen Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt von bis zu vier Prozent. Vergangenes Jahr hatte Putin in der Rede eine Amnestie für Kapitalflucht verkündet. „Die Wirtschaft hat bislang keine Eile, diese Möglichkeit zu nutzen“, bilanzierte der Kremlchef. Offenbar seien die bisherigen Garantien für zurückgeholtes Kapital nicht ausreichend. (dpa)