Wien. Die Internationale Atomenergiebehörde ist sich sicher, dass Iran heimlich Atomwaffen entwickeln wollte. Teheran weist Vorwürfe zurück.

Der Iran hat nach Überzeugung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bis vor einigen Jahren an einem geheimen Forschungsprogramm zur Entwicklung eigener Atomwaffen gearbeitet. Das geht aus einem Bericht der IAEA hervor, der am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Wien vorlag. Der Iran widerspricht dem Bericht.

Die Behörde betont, dass diese Bemühungen vor allem bis 2003 stattfanden. Seit 2009 gebe es keine Anzeichen mehr für entsprechende Aktivitäten. Die Forschung Teherans sei nicht über Machbarkeits- und Wissenschaftsstudien sowie den Erwerb von technischem Know-How hinausgegangen. Der Iran habe kein Nuklearmaterial für militärische Zwecke beiseite geschafft.

Iran widerspricht dem IAEA-Bericht

Der Iran hingegen hat den IAEA-Bericht dementiert. „Unsere Atomforschungen ... waren stets standardgemäß und haben nur friedliche Ziele verfolgt“, sagte Vizeaußenminister Abbas Araghchi am Mittwoch. Atomwaffen seien nie Teil der iranischen Verteidigungsdoktrin und Ziel der Forschungen gewesen, sagte er der Nachrichtenagentur ISNA.

Der Verdacht einer sogenannten „möglichen militärischen Dimension“ (PMD) des iranischen Atomprogramms hatte seit mehr als zehn Jahren die Beziehungen der internationalen Gemeinschaft mit Teheran überschattet. Die IAEA bestand hartnäckig auf Aufklärung. (dpa)