Berlin. Halten sich Terrorverdächtigen von Paris in Deutschland auf? Das zumindest legt ein Medienbericht nahe. Das BKA äußert sich nicht.

Sieben im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris gesuchte Verdächtige könnten sich einem Medienbericht zufolge in Deutschland aufhalten oder aufgehalten haben. Entsprechende Hinweise würden von den Fahndern geprüft, berichtete „Spiegel Online“ unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen der Polizei.

Ein namentlich nicht bekannter Verdächtiger, von dem es Bilder einer Überwachungskamera gebe, wurde demnach zwei Tage nach den Attentaten auf einem Rastplatz an der A4 nahe Frechen in Nordrhein-Westfalen gesehen. Er sei in einem dunkelblauen BMW mit gestohlenen belgischen Nummernschildern unterwegs gewesen und in Richtung Köln gefahren. Die Behörden brächten ihn mit den Anschlägen von Paris in Verbindung, bei denen 130 Menschen getötet wurden.

Verdächtige sollen zweite Anschlagswelle geplant haben

Der wichtigste Gesuchte, der belgische Islamist Salah Abdeslam, sei laut Fahndung in einem Mietwagen zusammen mit Mohamed A. unterwegs gewesen und habe Belgien in Richtung Deutschland, Frankreich oder Luxemburg verlassen. Der 26-jährige Mohamed A. soll zwei von den Attentätern benutzte Autos gemietet haben.

Die Polizei sucht dem Bericht zufolge zudem nach dem 26-jährigen Franzosen Charaffe E.-M. und dem 28-jährigen Samir B. Sie würden verdächtigt, eine zweite Anschlagswelle in Paris geplant zu haben. B. soll nach Informationen des Online-Portals vor einigen Jahren gemeinsam mit dem mutmaßlichen Bataclan-Attentäter Samy Amimour nach Syrien ausgereist sein. Die französischen Behörden hätten ihn seinerzeit aus den Augen verloren. Ebenfalls zur Fahndung ausgeschrieben seien ein 53-jähriger Belgier und ein 32 Jahre alter Franzose.

Vom Bundesinnenministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Bundeskriminalamt wollte sich unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. (rtr)