Istanbul. Die Türkei will sich nach dem Abschuss des russischen Kampfjets nicht entschuldigen. Erdoğan weist Putins Forderung scharf zurück.

Russlands Präsident Wladimir Putin fordert eine Entschuldigung von „höchster militär-politischer Stelle“ der Türkei für den Abschuss des russischen Kampfjets an der syrisch-türkischen Grenze. Zudem geht es ihm um Schadensersatz und die Bestrafung der „Verbrecher“. Diese Forderung hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan scharf zurückgewiesen.

„Ich denke, wenn es eine Seite gibt, die sich entschuldigen muss, dann sind das nicht wir“, sagte Erdoğan in einem am Donnerstag bereitgestellten Interview mit dem Sender CNN International. „Die, die unseren Luftraum verletzt haben, sind diejenigen, die sich entschuldigen müssen.“ Erdoğan betonte erneut, dass die türkischen Piloten mit dem Abschuss nur ihre Pflicht erfüllt hätten.

In einer Rede vor Ortsvorstehern in Ankara betonte Erdoğan aber auch die starke Partnerschaft zwischen der Türkei und Russland. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern erforderten Solidarität und nicht, dass man sich gegenseitig bedrohe, sagte er.

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Die türkische Armee hatte den russischen Sukhoi Su-24-Kampfjet am Dienstag im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen. Die Berichte über den Hergang gehen allerdings weit auseinander. Nach türkischer Darstellung verletzte die Maschine den türkischen Luftraum. Daraufhin sei die russische Besatzung von türkischer Seite eindringlich gewarnt worden. Russland bestreitet dies. Die türkische Luftwaffe hatte am Mittwochabend Tonaufzeichnungen des Funkspruchs an die Piloten veröffentlicht. Auf der Aufnahme ist die mehrmalige Warnung zu hören, nach Süden abzudrehen. Er sei im türkischen Luftraum. (jei/dpa)