Brüssel. Belgien hat einen weiteren Verdächtigen zur Fahndung ausgeschrieben. Der 30-jährige Mohamed Abrini sei gefährlich und bewaffnet.

Nach den Terroranschlägen von Paris hat Belgien einen weiteren Verdächtigen zur Fahndung ausgeschrieben. Die Polizei fahndet mit Fotos nach dem 30-jährigen Mohamed Abrini.

Abrini war nach Angaben der Behörden am 11. November in einem schwarzen Renault Clio gefilmt worden, als er an einer Tankstelle hielt. Zwei Tage später wurde das Auto von einigen Terroristen genutzt, die bei ihren Anschlägen insgesamt 130 Menschen töteten.

Mohamed Abrini war mit diesem Renault unterwegs.
Mohamed Abrini war mit diesem Renault unterwegs. © BM | Polizei Belgien

Die nun veröffentlichten Bilder stammen unter anderem von den Überwachungskameras einer Tankstelle im französischen Ressons. Der Ort Ressons liegt an der Autobahn Richtung Paris. Die Bilder zeigen den 30-Jährigen nach einem Einkauf. Abrini war zu diesem Zeitpunkt mit Sportschuhen und mit einer Sporthose des Fußballvereins FC Barcelona unterwegs.

Abrini ist gefährlich und bewaffnet

Beim Halt an der Tankstelle soll auch Salah Abdeslam in dem schwarzen Renault gesessen haben. Abdeslams Bruder hatte sich am 13. November vor dem Stade de France in Saint Denis in die Luft gesprengt. Salah Abdeslam ist auf der Flucht und wird von der Polizei mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Die belgische Polizei bittet um Hinweise zu Mohamed Abrini. Laut Fahndungsaufruf ist der Gesuchte 1,75 Meter groß und sportlich. Der Mann sei gefährlich und soll bewaffnet sein. Hinweise nimmt die belgische Polizei unter der E-Mail-Adresse avisderecherche@police.belgium.eu und unter folgender Telefonnummer entgegen: +3226403547.

Drahtzieher hatte weitere Anschläge geplant

Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung der Fahndungsfotos der belgischen Polizei hat der Pariser Staatsanwalt nähere Hintergründe zu dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, bekanntgegeben. Der Sender „France 24“ berichtet, dass Abaaoud nach den Angriffen auf die Konzerthalle Bataclan, mehrere Bars und das Stade de France noch weitere Angriffe geplant habe. Er soll mit einem Komplizen vorgehabt haben, Anschläge im Banken- und Büroviertel La Défense zu verüben. In dem Apartment von Abaaoud haben die Ermittler zwei Sprengstoffgürtle und zwei Schnellfeuergewehre gefunden, hieß es bei der Pressekonferenz der Staatsantwaltschaft weiter.

Staatsanwalt François Molins sagte, Erkenntnisse der Ermittler deuteten darauf hin, dass Abaaoud und ein Komplize planten, sich am 18. oder 19. November in La Défense westlich der französischen Hauptstadt in die Luft zu sprengen. Abaaoud war vergangene Woche bei einem Polizeieinsatz in Saint-Denis nördlich von Paris getötet worden. Die Standorte eines Handys, das der mutmaßliche Terrorist genutzt haben soll, zeigen laut Staatsanwaltschaft, dass der Mann zu den Anschlagsorten zurückgekehrt war. Die Geolokalisierung habe ergeben, dass Abaaoud in der Nähe des Konzertsaales Bataclan war, als sich noch Spezialeinsatzkräfte in dem Saal befanden. (ac/dpa)