Köln. Gut fünf Wochen ist es her, dass ein Attentäter Henriette Reker schwer verletzte. Nun beginnt ihre Arbeit im Kölner Rathaus offiziell.

Die parteilose Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker tritt am Freitag offiziell ihren Dienst im Rathaus an. Am Abend vor der Wahl war sie von einem fremdenfeindlichen Attentäter schwer verletzt worden. Bereits in den vergangenen Tagen habe Reker wichtige Amtsgeschäfte erledigen könne, teilte die Stadt am Mittwoch mit.

Reker war am 17. Oktober an einem Wahlstand von einem Mann niedergestochen worden. Auch Mitglieder ihres Wahlkampfteams waren von dem Mann verletzt worden. Die parteilose Reker, die von CDU, Grünen und FDP unterstützt wird, gewann die Wahl mit absoluter Mehrheit. Im Krankenhaus war sie zwischenzeitlich in ein künstliches Koma versetzt worden. Der 44 Jahre alte Attentäter war noch am Tatort festgenommen worden. Aufgrund des fremdenfeindlichen Hintergrunds ermittelt der Generalbundesanwalt.

Attentäter hat sich Reker bewusst als Ziel ausgesucht

„Nach unseren bisherigen Erkenntnissen hat der Täter sich Frau Reker bewusst als Ziel ausgesucht, weil sie als Sozialbürgermeisterin für eine Willkommenskultur stand und dies auch im Wahlkampf so kommuniziert hat“, hatte Generalbundesanwalt Peter Frank die Ermittlungen begründet und bezog sich damit auf Rekers bisheriges Amt als Sozialdezernentin von Köln.

Der Mann habe sich bewusst dagegen ausgesprochen, dass weitere Flüchtlinge ins Land kommen. Eine wichtige Rolle spielen auch die Kontakte des Täters zur rechten Szene. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes hatte er jahrelang Kontakte unter anderem zur Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), die 1995 verboten wurde. (epd)