Berlin. Der Einsatz der deutschen Soldaten in Afghanistan sollte am 31. Dezember enden. Für eine Verlängerung muss nun der Bundestag zustimmen.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einer Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr um ein weiteres Jahr zugestimmt. Demnach sollen sich deutsche Soldaten an der Nato-geführten Mission „Resolute Support“ bis 31. Dezember 2016 beteiligen. Der Beschluss sieht zudem vor, die deutschen Truppen von 850 auf 980 Soldaten aufzustocken. Der Bundestag muss der Mandatsverlängerung noch zustimmen.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, die Soldaten sollten die afghanischen Sicherheitskräfte weiterhin beraten und ausbilden. Fast ein Jahr nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes seien die Afghanen zwar grundsätzlich dazu in der Lage sind, selbst für Sicherheit zu sorgen, hätten aber in jüngster Zeit unübersehbare Rückschläge hinnehmen müssen. Seibert nannte „die vorübergehende Einnahme der Stadt Kundus durch regierungsfeindliche Kräfte“ als Beispiel. „Deshalb ist es weiter notwendig, die afghanischen Sicherheitskräfte zu unterstützen“, sagte er.

Bundeswehr soll auch Mittelmeer-Operation „Active Endeavour“ fortsetzen

Das Kabinett beschloss zudem, dass die Bundeswehr ihre Beteiligung an der ebenfalls von der Nato geführten Mittelmeer-Operation „Active Endeavour“ unverändert fortsetzen soll. Das Mandat soll zunächst bis zum 15. Juli 2016 verlängert werden. Dafür könnten bis zu 500 Soldaten eingesetzt werden. Auch diesem Beschluss muss der Bundestag noch zustimmen. Die Operation war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zur maritimen Terrorismusabwehr im Mittelmeer beschlossen worden. (epd)