Paris. Anti-Terror-Razzien in Paris: Eine Frau sprengte sich nach Polizeiangaben in die Luft, ein weiterer Verdächtiger wurde erschossen.
Im Norden von Paris ist es am frühen Mittwochmorgen bei einem Anti-Terror-Einsatz der Sicherheitskräfte zu einer Schießerei gekommen. Dabei wurden offenbar zwei Verdächtige getötet. Eine Frau habe sich selbst in die Luft gesprengt, heißt es. Ein Mann soll von einem Scharfschützen erschossen worden sein. Ein Verdächtiger halte sich noch verschanzt, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeiquellen.
Im Pariser Vorort Saint-Denis waren Spezialkräfte der Polizei seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Der Einsatz zielte nach Medienberichten konkret auf Drahtzieher der tödlichen Terroranschläge vom vergangenen Freitag, bei denen 129 Menschen ums Leben gekommen waren.
Schüsse ab 4:30 Uhr
Am Mittwochmorgen war die Lage noch unübersichtlich. Der TV-Sender BFMTV berichtete, einige Polizisten seien während des Einsatzes verletzt worden. BFMTV und der Sender iTele zeigten Amateurvideoaufnahmen von der Schießerei und zitierten Zeugen vor Ort, die ab 4.30 Uhr Schüsse hörten.
Im Pariser Vorort Saint-Denis steht auch das Stade de France, einer der Anschlagsorte der Terrorattacken vom Freitag. Vor dem Stadion hatten am Freitag drei Selbstmordattentäter ihre Sprengstoffgürtel zur Explosion gebracht und einen Passanten getötet. Zu der Zeit fand im Stadion das Fußball-Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland statt.
Die Bewohner der Gegend seien von der Polizei aufgefordert worden, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Die französische Polizei sucht seit Tagen mit Hochdruck nach Verdächtigen, die an den Pariser Anschlägen vom Freitag beteiligt gewesen sein sollen. Zwei in die Anschläge involvierte Männer sollen auf der Flucht sein. (rtr/dpa)