Berlin. Die Behörden hatten keine Wahl: Sie mussten das Fußball-Länderspiel von Hannover streichen. Der Schock sitzt nun bei allen umso tiefer.

Was ein Signal der Unbeugsamkeit gegenüber dem Terror und der Freiheit werden sollte, endete als politisches Debakel. Egal wie real die Gefahr eines Anschlags am Dienstagabend in Hannover letztlich war – die kurzfristige, spektakuläre Absage des Fußball-Länderspiels spielt den Terroristen mehr in die Karten, als hätte man die Partie schon am Wochenende, also direkt nach dem Massenmord von Paris, vom Spielplan gestrichen. Nun sitzt der Schock umso tiefer.

Der dramatische Abend von Hannover hat den Deutschen noch einmal drastisch vor Augen geführt, was Politiker seit dem Wochenende in Pressekonferenzen und Talkshows wie ein Mantra wiederholen: Auch Deutschland steht potenziell im Fokus des Terrors. Dass es hierzulande bisher keine blutigen Anschläge wie in Frankreich gab, hat auch mit Glück zu tun. Mehrfach entging das Land nur knapp einem Attentat – in Bonn, in Koblenz, im Sauerland.

Die Behörden hatten keine andere Wahl

In Hannover gab es am Dienstag ganz offenbar einen konkreten und ernstzunehmenden Hinweis auf eine Gefährdung. Deshalb hatten die Behörden gar keine andere Wahl als das Spiel abzusagen. Es war die richtige Entscheidung.

Dass dies aber nun als Niederlage gegenüber jenen erscheint, die unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung mit Bomben attackieren, ist bitter. Es hat sich als Fehler herausgestellt, ein sportliches Ereignis mit politischer Bedeutung zu überfrachten.