München. Ein weiterer Anwalt wird die Angeklagte Beate Zschäpe ab sofort im Münchner NSU-Prozess vertreten. Damit hat sie nun fünf Verteidiger.

Die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe wird im NSU-Prozess künftig von bis zu fünf Anwälten vertreten. „Ich werde an bestimmten Tagen im Prozess auftreten“, sagte der Münchner Rechtsanwalt Hermann Borchert dem Berliner „Tagesspiegel“. Der Strafrechtler tritt dann allerdings als Wahlverteidiger auf – im Gegensatz zu den inzwischen vier Pflichtverteidigern Zschäpes.

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte am Dienstag berichtet, dass Borchert ihm die Vertretung Zschäpes nunmehr offiziell angezeigt habe. Borchert, Kanzleipartner des vierten Pflichtverteidigers Mathias Grasel, ist aber schon länger im Hintergrund aktiv. So berichtete Götzl von Gesprächen mit ihm wegen der geplanten Aussage Zschäpes.

Die Sprecherin des Oberlandesgerichts, Andrea Titz, sagte auf Nachfrage, es gebe lediglich eine gesetzliche Beschränkung für die Zahl der Wahlverteidiger. Auch eine Kombination von Pflicht- und Wahlverteidigern komme immer wieder vor. Wie sich das auf das Verfahren auswirken werde, bleibe abzuwarten. (dpa)