Lampertheim/Freiberg. Ein Feuer hat in Hessen eine Flüchtlingsheim unbewohnbar gemacht. Auch in Sachsen kam es erneut zu Demonstrationen gegen Asylbewerber.

Im hessischen Lampertheim hat es am Sonntagabend in einer Flüchtlingsunterkunft gebrannt. Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilte, konnten alle 49 Bewohner das Haus unverletzt verlassen. Passanten hatten die Feuerwehr alarmiert, die den Brand im Erdgeschoss zügig löschen konnte. Dennoch sei die Unterkunft zunächst nicht mehr bewohnbar, sagte der Polizeisprecher. Die Flüchtlinge wurden in einer Unterkunft in einem anderem Ort untergebracht.

Zur Brandursache konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Vermutlich sei der Brand jedoch vorsätzlich gelegt worden. Wie die Polizei mitteilte, sind Unbekannte am Sonntagabend in die Büroräume einer im Erdgeschoss des Gebäudes ansässigen Firma eingedrungen und haben Inventar in Brand gesteckt. Sie hätten auch Einrichtungsgegenstände herumgeworfen und vorgefundene Getränke ausgetrunken. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es bislang keine. Die Kriminalpolizei in Heppenheim hat die Ermittlungen aufgenommen.

Anti-Flüchtlingsdemonstration in Sachsen

Die Ankunft eines Flüchtlingszuges hat derweil im sächsischen Freiberg zu einer aufgeheizten und aggressiven Stimmung geführt. Rund 200 Polizisten waren am Sonntagabend im Einsatz, um etwa 400 Demonstranten unter Kontrolle zu halten. Zwischen ihnen und etwa 50 Gegendemonstranten habe es zum Teil heftige verbale Streitereien gegeben. „Es ist aber nicht zur Eskalation gekommen“, sagte ein Behördensprecher.

Die Protestierenden versuchten demnach durch Sitzblockaden die Busse mit Migranten am Wegfahren zu hindern. Beim Auflösen der Blockaden durch die Polizei seien drei Beamte leicht verletzt worden. Auch hätten einige Menschen die Busse mit Flüchtlingen sowie Polizeiwagen mit Lebensmitteln, beworfen. Am Sonntagabend waren 721 Asylbewerber in Freiberg angekommen, sie wurden nach Leipzig und Dresden gebracht.