Rom. Das Abschlussdokument der Bischofssynode von Rom widmet sich der Rolle von Geschiedenen. Doch das Papier wirft Fragen auf.

Die Teilnehmer der Bischofssynode in Rom haben mit einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit für mehr Offenheit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gestimmt. Doch was das genau bedeutet, bleibt zunächst offen.

In dem entsprechenden Abschnitt des Abschlussdokuments ist die Rede von Einzelfällen, nach denen entschieden werden müsse. 178 Synodenväter stimmten am Samstag für diese Aussage, 80 dagegen.

Kirche schließt Gleichstellung von Homosexuellen und Ehepaaren aus

Eine größere Zustimmung gab es für die Aussage, Wiederverheiratete müssten besser in die Kirche integriert werden. Damit wurde die notwendige qualifizierende Zwei-Drittel-Mehrheit von 177 Stimmen knapp erreicht.

Der Umgang mit Homosexuellen spielt wie erwartet nur eine geringe Rolle in dem gut 30 Seiten langen Dokument. Die Synodenväter bekräftigten, dass auch homosexuelle Menschen respektiert und angenommen werden müssen. Zugleich schlossen sie eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe zwischen Mann und Frau kategorisch aus.

Papst dankt den Teilnehmer für frei geäußerte Meinungen

Mit der Abstimmung über das Abschlussdokument endeten die Beratungen in Rom. Drei Wochen lange hatten 270 Synodenväter aus aller Welt mit Laien und Experten über heikle Fragen von Ehe und Familie diskutiert. Am Sonntag findet noch eine Abschlussmesse im Petersdom statt.

Zum Abschluss der Synode hatte Papst Franziskus den Teilnehmern für die in den drei Wochen geleistete Arbeit gedankt. „Im Verlauf dieser Synode haben die frei geäußerten verschiedenen Meinungen - nicht immer mit geeigneten Methoden - sicherlich den Dialog bereichert und angeregt“, sagte er. Das Ende der Synode bedeute nicht, dass alle Fragen rund um die Familie in der Kirche abgeschlossen seien.