Berlin . In einem offenen Brief befürworten die Bürgerrechtler die Politik der Bundeskanzlerin. Ungelöste Probleme seien kein Grund für Abgrenzung.

„Das ist das Land, in dem wir leben wollen, von dem wir geträumt haben“ – 47 frühere DDR-Bürgerrechtler haben sich in einem offenen Brief nachdrücklich hinter die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestellt. 70 Jahre nach dem Holocaust öffne Deutschland seine Grenzen und rette Menschen aus Not und Tod.

„Allen Menschen, die sich sorgen, weil mit den Flüchtlingen andere Lebensstile und Religionen in unser Land kommen, wollen wir sagen, dass es wichtig ist, miteinander zu sprechen statt Angst zu schüren“, schreiben die Ex-DDR-Oppositionellen, zu denen unter anderem die heutige Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Brandenburg, Ulrike Poppe, der Grünen-Politiker Werner Schulz und der Leipziger Pfarrer Christoph Wonneberger, gehören.

CDU-Funktionäre kritsierten Merkels Politik

Es sei erst 25 Jahre her, dass die DDR-Bürger selbst hinter Zäunen, Stacheldraht und Mauern eingesperrt gewesen seien. „Wir wollen keine Zäune errichten, die wir für uns selbst vor mehr als 25 Jahren niedergerissen haben“, betonten die Unterzeichner mit Blick auf die Diskussion um das Schließen der Grenzen und Transitzonen. Die noch ungelösten Probleme bei der Integration der Flüchtlinge dürften „kein Grund für Abgrenzung werden“.

Vor drei Wochen hatten 34 CDU-Funktionäre Merkels Politik der offenen Grenzen als nicht im Einklang mit deutschem Recht und dem CDU-Programm kritisiert.