Flensburg. Die Polizei geht nach einem Feuer in einer noch leerstehenden Unterkunft für Flüchtlinge in Flensburg von einem Brandanschlag aus.

Nach einem Feuer in einer geplanten Asylbewerberunterkunft in Flensburg geht die Polizei von einem Brandanschlag aus. „Anwohner hörten einen lauten Knall und sahen Flammen aus einer Einzimmerwohnung“, schilderte ein Polizeisprecher am Freitag. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf. Die Wohnung im Erdgeschoss brannte aus. Verletzt wurde niemand. Das Gebäude war unbewohnt. Nach Angaben der Polizei brach das Feuer in der Nacht zum Freitag aus. Um kurz nach 1 Uhr wurden Anwohner durch den Knall aufgeschreckt. Beim Eintreffen der Feuerwehr kurze Zeit später waren die Flammen aber bereits erloschen.

Das Wohnhaus sollte eigentlich abgerissen werden, wurde aber wieder hergerichtet, um in mehreren Wohnungen Asylbewerber unterzubringen. In der nächsten Woche sollten Flüchtlinge einziehen. In den vergangenen Monaten häuften sich in Deutschland Anschläge auf geplante oder bewohnte Flüchtlingsunterkünfte.

Innenmininster verurteilt Anschlag aufs Schärfste

Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) hat den Anschlag auf das Schärfste verurteilt. „Angriffe auf Unterkünfte für Menschen, die bei uns Hilfe suchen, sind Anschläge auf unsere gesamte Gesellschaft“, sagte Studt am Freitag. Schleswig-Holstein sei ein weltoffenes und tolerantes Bundesland. „Wir wollen und werden Menschen helfen, die in große Not geraten sind. Wer Unterkünfte für diese Menschen angreift und zerstört, offenbart seine menschenverachtende Grundeinstellung.“

Am Nachmittag will sich Innenstaatssekretärin Manuela Söller-Winkler vor Ort über die Hintergründe des Brandes informieren.