New York. Wirlich nur Zufall? US-Präsident Obama gab dem iranischen Außenminister Sarif die Hand. Bei Twitter wird der historische Akt gefeiert.

Schon mehrfach hatten sich Politiker aus der zweiten internationalen Reihe vorgedrängt und ein Händeschütteln mit US-Präsident Barack Obama "erzwungen", inszeniert und dokumentiert von Fotografen. Nun sorgt wieder ein Händeschütteln für Kopfschütteln. Denn der Handshake zwischen dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und dem US-Präsidenten bei der Uno in New York war der erste seit mehr als 36 Jahren. Und es sorgt in den sozialen Netzwerken im Iran für Aufsehen.

Laut iranischen Medien auf Twitter hat Teheran bestätigt, dass Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Montag Präsident Barack Obama die Hand gegeben und auch kurz mit ihm gesprochen hat. Eine Quelle im Außenministerium sagte am Dienstag jedoch, dass der Handshake nicht geplant gewesen, sondern „nur zufällig“ passiert sei.

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Der Iran und die USA haben seit der Islamischen Revolution von 1979 keine diplomatischen Beziehungen. Nach dem Amtsantritt von Präsident Hassan Ruhani vor zwei Jahren kam es aber zu direkten Atomverhandlungen zwischen Sarif und seinem US-Amtskollegen John Kerry. Nach dem Atomabkommen von Mitte Juli hat Ruhani eine Wiederaufnahme der Beziehungen nicht ausgeschlossen. Obama die Hand geben wollte er bei der Uno-Vollversammlung aber vorerst nicht.

Dazu wird es bei dieser Vollversammlung auch nicht mehr kommen. Wegen der Tragödie in Mekka, die auch zum Tod von mehr als 220 iranischen Pilgern führte, beendete Ruhani seinen Aufenthalt in New York früher als geplant. Er sei bereits auf dem Weg zurück nach Teheran, wo am Mittwoch die ersten Leichen aus Saudi-Arabien eintreffen sollen. Bei einer Massenpanik während der muslimischen Wallfahrt in Mekka waren am Donnerstag insgesamt mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen.