Die Schülerin wurde auf ihrem Nachhauseweg bei einem Attentat der Taliban schwer an Kopf und Hals verletzt und schwebt in Lebensgefahr.

Islamabad. Die von den Taliban niedergeschossene junge Aktivistin Malala Yousufzai wird auf Kosten der pakistanischen Regierung in Großbritannien behandelt. Die 14-Jährige wurde am Montagmorgen ausgeflogen, wie die pakistanischen Streitkräfte mitteilten.

Experten hätten geraten, die bisher in einem Militärkrankenhaus behandelte Jugendliche nach Großbritannien zu bringen, wo ihr die erforderliche umfassende Betreuung zuteil werden könne. Sie werde längere Zeit brauchen, um sich von den körperlichen und seelischen Folgen des erlittenen Traumas zu erholen.

Die Verlegung bringt sie zudem vor den Taliban in Sicherheit, die sie weiterhin mit Morddrohungen verfolgen. Malala war durch ihr Engagement für die Rechte von Mädchen und ihre Kritik an Gewalttaten der Taliban bekannt und voriges Jahr für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert worden. Schon als Elfjährige hatte sie in einem Tagebuch für den britischen Sender BBC die Schreckensherrschaft der islamistischen Extremisten in ihrem heimatlichen Swat-Tal geschildert.

Auf dem Heimweg von der Schule war Malala vor einer Woche in den Kopf geschossen worden. Nach der Entfernung einer Kugel aus ihrem Schädel wurde ihr Befinden als zufriedenstellend bezeichnet, doch gab es keine Auskunft, ob sie bleibende Schäden davongetragen hat. Sie bedürfe intensiver neurologischer Rehabilitation, erklärten die Streitkräfte am Montag.

In welche Klinik sie kommt, teilte das britische Außenministerium nicht mit. „Malalas Tapferkeit, für das Recht aller jungen Mädchen in Pakistan auf Bildung einzutreten, ist ein Beispiel für uns alle“, erklärte Außenminister William Hague und versicherte Pakistan den Schulterschluss seines Landes im Kampf gegen den Terror.

Taliban überfallen Polizeiwache

In Pakistan hatte der Anschlag auf die junge Taliban-Kritikerin Empörung ausgelöst und auch Hoffnungen geweckt, dass die Regierung nun härter gegen die Radikalislamisten und deren Verbündete vorgeht. Erst am Sonntagabend griffen mehr als 100 Extremisten im Nordwesten bei Peshawar eine Polizeiwache an und brannten sie nieder. Bei dem mehrstündigen Feuergefecht wurden nach Angaben eines Sprechers sechs Polizisten getötet.