Bei einem Autobombenanschlag im spanischen Baskenland ist ein Polizist getötet worden; die Regierung macht die Terrororganisation ETA für den Anschlag verantwortlich.

Madrid. Die Regierung machte die Untergrundorganisation ETA für die Bluttat nahe der Stadt Bilbao verantwortlich. Es wäre deren erster tödlicher Anschlag in Spanien seit Dezember.

Der Sprengsatz war Medienberichten zufolge an einem geparkten Auto in Arrigorriaga angebracht und detonierte, als der Polizist die Zündung betätigte. Die ETA geht bei Anschlägen häufig auf diese Weise vor. Der 49-jährige Beamte habe in einer Einheit gearbeitet, die für den Kampf gegen die ETA zuständig ist, berichtete die Zeitung „El País“.

Der baskische Regierungschef Patxi López erklärte, der Anschlag gehe auf das Konto der Untergrundorganisation. „Sie haben uns den Weg zu Leid gezeigt. Wir werden ihnen den Weg ins Gefängnis zeigen“, sagte Lopez, der sein Amt erst Anfang Mai angetreten hat. Er ist der erste Regierungschef einer nicht nationalistisch-baskischen Partei seit fast 30 Jahren in der autonomen Region.

Die ETA hat seit März mehrere kleinere Anschläge verübt, Opfer gab es dabei nicht. Zuletzt wurde im Dezember ein Geschäftsmann in der Nähe der Stadt San Sebastián erschossen.

Dem gewaltsamen Kampf der Untergrundorganisation für ein unabhängiges Baskenland sind seit 1968 mehr als 825 Menschen zum Opfer gefallen. In den vergangenen Monaten wurden in Frankreich und Spanien zahlreiche mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen.