Thüringens Ministerpräsidentin hält radikale Umgestaltung der Verfassungsschutz-Behörden für einzige Möglichkeit.

Berlin/Erfurt. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) fordert eine radikale Umgestaltung der Verfassungsschutz-Behörden unter Führung des Bundes. „Ich sehe keinen anderen Weg, als von Grund auf neu aufbauen“, sagte sie am Montag im ZDF-Morgenmagazin. Fraglich sei auch, ob künftig überhaupt 16 verschiedene Ämter notwendig seien.

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Heute sollte Thüringens ehemaliger Verfassungsschutz-Chef Helmut Roewer vor dem Untersuchungsausschuss in Erfurt aussagen. Während seiner Amtszeit war die rechtsextremistische Terrorgruppe um Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos abgetaucht. Die erfolglose und pannenbelastete Suche nach der aus Jena stammenden späteren Terrorzelle NSU ist heute noch nicht Thema.

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Lieberknecht betonte, in der fraglichen Zeit hätten die Behörden untereinander zu wenig kooperiert. "Es war letztlich ein ziemlich chaotischer Zustand damals in den 90er-Jahren“, sagte sie. (dpa, abendblatt.de)