Die Operation richtet sich gegen militante Extremisten. Bei einem Bombenanschlag im Norwesten wurde am Dienstag mindestens ein Soldat getötet.

Islamabad. Die pakistanischen Streitkräfte wollen mit einer neuen Operation in einem strategisch wichtigen Stammesgebiet nahe der Grenze zu Afghanistan gegen Aufständische vorgehen. Der Einsatz in der Stammesregion Kurram ziele auf militante Extremisten ab, die Selbstmordanschläge ausgeübt und örtliche Bewohner entführt haben, sagte ein Sprecher des pakistanischen Heeres, Major General Athar Abbas, am Dienstag.

Die Operation diene auch dazu, die wichtigste Straße durch Kurram nach Peshawar, der wichtigsten Stadt im Nordwesten Pakistans, freizumachen, sagte Abbas. Die Straße ist von rivalisierenden sunnitischen Extremistengruppen blockiert worden.

In Kurram gibt es viele pakistanische Taliban-Kämpfer, die gegen die Regierung in Islamabad kämpfen. Die Gegend wird Berichten zufolge auch von afghanischen Extremisten für die Durchfahrt nach Afghanistan genutzt, um dort NATO-Truppen anzugreifen.

Den letzten Beweis der Notwendigkeit solcher Operationen lieferten die Extremisten am Dienstag selbst. Bei einem Bombenanschlag in eben jenem Nordwesten des Landes ist mindestens ein Soldat getötet worden. 14 weitere Menschen wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen verletzt. Bei der Explosion in der Nähe der Grenze zu Afghanistan gelegenen Stadt Miran Schah sei ein Militärfahrzeug zerstört worden, hieß es weiter. Die Stadt liegt in der Stammesregion Nord-Waziristan, die als Rückzugsraum radikalislamischer Taliban-Kämpfer gilt. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.