Polizei: Das Mädchen wurde verschleppt, um einen Anschlag zu verüben. Die Neunjährige konnte jedoch vor dem Attentat fliehen.

Peschawar. Pakistanische Extremisten haben nach Polizeiangaben ein neunjähriges Mädchen auf dem Schulweg entführt und ihm eine Sprengstoffweste aufgezwungen. Dem Kind sei nach eigenen Angaben die Flucht gelungen, als die Entführer es zum Ort eines geplanten Anschlags im Nordwesten des Landes bringen wollten, erklärte die Polizei auf einer Pressekonferenz. Das Mädchen sagte, es sei in der Nähe seines Elternhauses in der Stadt Peschawar von zwei Frauen und zwei Männern verschleppt und in einem Auto in die mehrere Stunden entfernte Region Lower Dir gebracht worden. Dort wurde die Neunjährige am Montag gefunden.

Die Entführer seien mit ihr zu einem Kontrollpunkt gefahren. „Als ich in die Nähe der Kontrollstelle kam, habe ich die Weste weggeworfen und um Hilfe gerufen“, sagte das als Sohana Javaid vorgestellte Mädchen. Nach anderen berichten soll sie acht und nicht neun Jahre alt sein. Die Sicherheitskräfte hätten sie in Gewahrsam genommen. Eine Bestätigung der Angaben des Kindes aus unabhängiger Quelle war nicht möglich.

Die Polizei in Peschawar erklärte jedoch, ihr habe keine Vermisstenmeldung vorgelegen. Außerdem sei keine Einwohnerin mit dem Namen des Kindes bekannt. Extremisten in Pakistan haben in der Vergangenheit schon häufig Jungen als Selbstmordattentäter missbraucht, Mädchen hingegen nur selten. (dapd/rtr)