Reformen bei der Nato: Künftig soll es weniger Hauptquartiere und Beschäftigte, dafür aber mehr Sicherheit als bisher geben.

Brüssel. Mit weniger Hauptquartieren und weniger Personal in militärischen Stäben will die Nato mehr Sicherheit als bisher garantieren. Die Verteidigungsminister der 28 Bündnisstaaten beschlossen in der Nacht zum Donnerstag in Brüssel eine Kürzung der Hauptquartiere von bisher elf auf künftig sieben. Statt bisher 13.000 sollen in den Hauptquartieren nur noch 8800 Menschen arbeiten. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte: "Gemeinsam werden diese Reformen dafür sorgen, dass wir uns die Nato besser leisten können und dass die Verbündeten mehr Leistung für ihr Geld bekommen.“

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sprach am Donnerstag in Brüssel von einem "großen Erfolg der Nato, auch für den Generalsekretär, der das vorgeschlagen hat“. Obwohl die Zahl der Hauptquartiere und des Personals verringert werde, werde die Führungsfähigkeit der Nato gestärkt. In Deutschland wird das Nato-Streitkräftekommando in Heidelberg aufgelöst, wo jetzt nach Angaben des Ministers noch 350 Menschen arbeiten. Erhalten bleibt jedoch das Luftstreitkräftekommando der Nato in Ramstein mit rund 450 Beschäftigten. "Insgesamt und auch für Deutschland ein großer Erfolg“, sagte de Maizière.

Die Reformen machten die Nato "schlanker, flexibler und befähigen sie besser für den Umgang mit künftigen Herausforderungen“, heißt es in einer Erklärung Rasmussens. Die Veränderungen waren vor allem in Spanien und Portugal bis zuletzt heftig umstritten. In Madrid und Lissabon wurde jeweils ein Streitkräftekommando gestrichen. Zum Ausgleich wurde ein Luftwaffenkommando von Italien nach Spanien und ein mobiles Marinekommando für Spezialeinsätze von Italien nach Libyen verlegt.

Neben den Hauptquartieren wurde auch die Zahl der Nato-Agenturen für besondere Aufgaben von bisher 13 auf 3 verringert. Künftig soll es nur noch eine Agentur für Nachschub in Luxemburg sowie je eine Agentur für Beschaffung sowie für Kommunikation und Information mit Sitz in Brüssel geben. "Das wird die Nato effizienter machen“, erklärte Rasmussen. Nato-Diplomaten sagten, bisher bringe diese Veränderung allerdings noch nicht die angestrebten Einsparungen von 20 Prozent: Es müsse verhindert werden, dass lediglich drei zusätzliche Agenturen über die bereits vorhandenen gestülpt würden. (dpa)