Die SPD legt leicht zu, bleibt aber auf niedrigen 23 Prozent. War die Hamburg-Wahl für alle Parteien die Trendwende im Superwahljahr?

Hsmburg. Der Trend der vergangenen Monate bestätigt sich. Im Superwahljahr 2011 verlieren die Grünen weiter an Ansehen in der Wählergunst. Nach dem Forsa-Wahltrend des „Stern“ und des Fernsehsenders RTL büßen die Grünen zum dritten Mal in Folge einen Punkt ein und kommen nur noch auf 18 Prozent. Das ist der schlechteste Wert der Grünen seit Anfang August 2010. Die SPD hingegen klettert in der Umfrage um einen Punkt auf 23 Prozent. Die Linke sinkt um einen Punkt auf zehn Prozent. Die Werte von Union (36 Prozent) und FDP (5 Prozent) änderten sich im Vergleich zur Vorwoche nicht. Zusammen liegt das Regierungslager aus Union und FDP damit weiter gleichauf mit einem rot-grünen Bündnis. Beide kommen demnach auf 41 Prozent.

Die Grünen hatten auf dem Höhepunkt ihrer Sympathiewelle Mitte Oktober sogar 25 Prozent erzielt. Zum Ausgang der Bürgerschaftswahl in Hamburg sagte Forsa-Chef Manfred Güllner, es sei bemerkenswert, dass SPD-Wahlsieger Olaf Scholz es mit einem klaren Mitte-Kurs geschafft habe, viele frühere SPD-Wähler zurückzugewinnen und gleichzeitig Grüne und Linke klein zu halten. Bei der Bundestagswahl 2009 hätten nur knapp 19 Prozent aller wahlberechtigten Hamburger für die SPD gestimmt, jetzt seien es fast 27 Prozent gewesen.

Die Grünen dagegen hätten knapp die Hälfte, die Linken sogar mehr als die Hälfte ihrer damaligen Wähler verloren. Stimmen aus dem konservativen Lager habe Scholz dagegen kaum gewinnen können. Güllner: „Die meisten enttäuschten CDU-Anhänger sind zu Hause geblieben. Ein linker SPD-Kandidat aber hätte die CDU-Wähler möglicherweise mobilisiert.“