Ein dänisches Gericht sprach den Attentäter schuldig. Mohammed-Karikaturist Westergaard konnte sich in letzter Sekunde retten.

Aarhus. Ein 29 Jahre alter Somalier ist wegen Terrorismus und Mordversuchs an dem dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard, 75, schuldig gesprochen worden. Das Gericht in Aarhus folgte mit seinem Schuldspruch dem Antrag der Staatsanwaltschaft. In der Begründung hieß es, der Täter habe versucht, „die Bevölkerung in Schrecken zu versetzen und die Gesellschaft zu destabilisieren“. Das Strafmaß soll am Freitag festgesetzt werden. Die Staatsanwaltschaft verlangte eine Haftstrafe von mindestens zwölf Jahren sowie die dauerhafte Ausweisung des als Flüchtling nach Dänemark gekommenen Somaliers.

Westergaard ist seit der Veröffentlichung seiner Mohammed-Karikatur in der Zeitung „Jyllands-Posten“ im Jahr 2005 immer wieder mit dem Tod bedroht worden. Der Attentäter drang am Neujahrstag 2010 mit einer Axt und einem Messer in das Haus des Zeichners in Aarhus ein. Westergaard konnte sich in letzter Minute in das besonders gesicherte Badezimmer retten und die Polizei alarmieren.

Der Attentäter schlug mit seiner Axt 20-mal auf die Badezimmertür ein, ehe er zu flüchten versuchte. Dabei schossen ihm Beamte in die Beine. Die mit einem Gipsbein in der Wohnstube zurückgelassene sechs Jahre alte Enkeltochter des Zeichners hatte er nicht bedroht.

Der Somalier hatte vor Gericht jede Tötungsabsicht bestritten und erklärt, dass er Westergaard wegen der Karikatur lediglich „einen Denkzettel verpassen wollte“. Die insgesamt zwölf Darstellungen des Propheten hatten Anfang 2006 zu massiven und teilweise gewalttätigen Protesten in islamischen Ländern geführt. (dpa)