Die Linken-Politiker legten Kränze an der Gedenkstätte der ermordeten KPD-Gründer nieder. In Berlin gedachten 40.0000 der linken Ikonen.

Berlin. Während in der aktuellen Politik die Auswüchse und Auswirkungen des Kommunismus heftig debattiert werden, haben in Berlin Zehntausende zweier Galionsfiguren der linken Bewegung gedacht. Rund 40.000 Menschen, so die Angaben der Linken, haben in Berlin an den gewaltsamen Tod der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 92 Jahren erinnert. Sie zogen am Sonntagvormittag traditionell an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde vorbei, um an die Ermordung der KPD-Gründer zu erinnern. Viele Menschen legten rote Nelken und Kränze nieder. Zudem trafen sich Hunderte linke und linksradikale Gruppen, um ebenfalls zur Gedenkstätte zu ziehen.

Auf dem Zentralfriedhof traf am Morgen als erste der Spitzenvertreter Linke-Chefin Gesine Lötzsch ein. Auch der Co- Vorsitzende Klaus Ernst, Fraktionschef Gregor Gysi, Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau und der frühere Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Lötzsch hatte in den vergangenen Tagen mit Äußerungen zum Kommunismus Empörung bei den anderen Bundestagsparteien und auch Kritik in der eigenen Partei ausgelöst. Gysi nahm die Parteichefin beim gemeinsamen Gedenken am Sonntag erneut gegen die Angriffe anderer Parteien in Schutz und nannte die Welle der Kritik eine „Bösartigkeit“. Zuvor hatte Gysi jedoch die Verwendung des in der Bundesrepublik negativ besetzten Begriffs Kommunismus für die Ziele der Linke kritisiert. Die Linke wolle den Kommunismus in Deutschland nicht einführen, betonte Gysi. Lötzsch selbst hatte Vorwürfe, sie sei keine Demokratin, am Samstag als „Unverschämtheit“ zurückgewiesen. (dpa)