Union fällt laut stern-RTL-Wahltrend erneut unter 30-Prozent. SPD und Grüne kommen auf 47 Prozent - und könnten ohne die Linken regieren.

Hamburg. Die Union steckt weiter im Umfragetief: Wie das Hamburger Magazin „Stern“ berichtete, rutschte sie im stern-RTL-Wahltrend im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt ab und erreichte damit zum zweiten Mal in diesem Jahr nur 29 Prozent, ihren schlechtesten Wert seit November 2006. Für die FDP würden der Umfrage zufolge unverändert fünf Prozent der Wähler stimmen. Mit zusammen 34 Prozent befindet sich das schwarz-gelbe Lager aus CDU, CSU und FDP also weiter im historischen Stimmungstief.

Die SPD konnte im stern-RTL-Wahltrend in der fünften Woche in Folge ihr Jahreshoch von 28 Prozent halten. Im Aufwind befinden sich nach wie vor die Grünen: Ihr Wert stieg um einen Punkt, so dass die Partei erneut ihr Rekordhoch von 19 Prozent erreichte. Für die Linke ergaben sich unverändert elf Prozent. Für „sonstige Parteien“ würden acht Prozent der Wähler stimmen.

Wie bereits erstmals im stern-RTL-Wahltrend vor drei Wochen ermittelt, würde eine rot-grüne Koalition mit einem derartigen Wahlergebnis eine absolute Mehrheit im Bundestag haben. Gemeinsam hätten SPD und Grüne 47 Prozent der Stimmen und wären angesichts der daraus folgenden Sitzverteilung nicht auf die Stimmen der Linken angewiesen. Insgesamt liegt das linke Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei mit zusammen 58 Prozent 24 Punkte vor Union und FDP.

Der Chef des Umfrageinstituts Forsa, Manfred Güllner, wies im „Stern“ darauf hin, dass beide großen Parteien derzeit unter einem enormen Vertrauensverlust litten. Dies zeigten auch die Antworten der Deutschen auf die Frage, welche Partei am besten die Probleme des Landes lösen könne. Trauten dies im Oktober 2009 noch 29 Prozent der Bürger der Union zu, so seien es aktuell nur noch 14 Prozent. Die SPD habe sich leicht auf zwölf Prozent gebessert. „Für Volksparteien sind dies sehr schlechte Zahlen,“ sagte Güllner. Das Forsa-Institut befragte für den Stern-RTL-Wahltrend vom 2. bis 6. August 2010 mehr als 2000 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.