Acht Menschen starben, 94 wurden verletzt. Die Regierung macht “destruktive Elemente“ für die Tat verantwortlich.

Rangun. In Birma sind bei drei Bombenexplosionen mindestens neun Menschen getötet und 94 verletzt worden, berichtete das staatliche Fernsehen. Ärzte sprachen von neun Todesopfern.Augenzeugen zufolge ereigneten sich die Explosionen bei einem Pavillon am Kandawgyi-See, wo derzeit das Neujahrsfest gefeiert wird. Die meisten der dortigen Festzelte werden von Firmen betrieben, die der Regierung nahestehen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Das Staatsfernsehen machte in seinen Berichten, „destruktive Elemente“ für die Tat verantwortlich.

Die Militärregierung hatte bereits bei früheren Anschlägen regierungskritische Dissidenten und Separatisten verantwortlich gemacht. Im Mai 2005 starben bei drei Bombenanschlägen in Tagungszentren und Supermärkten 23 Menschen. Seitdem gab es weitere einzelne Anschläge.

In Birma soll in diesem Jahr gewählt werden, wobei der Termin noch nicht feststeht. Die seit 1962 herrschende Militärjunta lässt nur Parteien zur Wahl zu, die früher oder derzeit inhaftierte Mitglieder aus ihren Reihen verbannen. Etwa 2100 politische Gefangene sitzen in den Gefängnissen des Landes. Die Partei von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi will die Abstimmung boykottieren.

Wie im angrenzenden Thailand und Laos feiern die Menschen in Birma das Neujahrsfest, indem sie sich gegenseitig mit parfümierten Wasser bespritzen und weißem Puder bewerfen.