Offenbar war die heutige Bundeskanzlerin in der DDR nicht sehr an Ideologie interessiert: Im Fach “ML“ schnitt sie eher schlecht ab.

Berlin. Nicht sonderlich ideologiefest war Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Doktorandin zu DDR-Zeiten. Die Physikerin war eine hervorragende Naturwissenschaftlerin, reüssierte aber nur mäßig im Fach Marxismus-Leninismus (ML).

Laut Spiegel gab ihr Ideologie-Professor Joachim Rittershaus 1983 nach dreijähriger „marxistisch-leninistischer Weiterbildung“ nur ein Genügend. Auch später wurden Merkels ideologische Leistungen anscheinend nicht besser. 1986 habe sie ihre Abschlussarbeit in ML vorgelegt, die heute verschollen sei. Abschlussnote: wieder nur Genügend. Für ihre physikalischen Forschungen aber erhielt Merkel ein Sehr gut.

Die Kanzlerin hatte laut Spiegel Einblicke in ihre Promotionsakte, die im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften liegt, bisher verwehrt. Erst aufgrund einer Klage auf Aktenauskunft vor dem Verwaltungsgericht Berlin habe die Akademie die Informationen nun herausgegeben. Die damals 29-jährige Merkel forschte 1983 an der Akademie der Wissenschaften der DDR – alle Doktoranden, auch die Naturwissenschaftler, mussten sich ideologisch schulen lassen.