Nach dem Diebstahl wurden die Kontrollen an Grenzen und Flughäfen verschärft. Jetzt der Erfolg: Fünf Männer wurden festgenommen.

Warschau. Knapp drei Tage nach dem Diebstahl des stählernen Schriftzugs „Arbeit macht frei“ vom Eingangstor der KZ-Gedenkstätte in Auschwitz sind die Diebe gefasst und die Aufschrift wiedergefunden worden. Fünf Verdächtige wurden festgenommen. Das in drei Teile zerlegte Schriftzug wurde in einem Wald in Czernikowo zwischen Thorn und Wloclawek im Norden Polens entdeckt.

Wie ein Sprecher der Polizei im polnischen Krakau in der Nacht zu Montag mitteilte, wurden fünf Männer im Alter von 20 bis 39 Jahren im Norden Polens festgenommen. Die fünf Verdächtigen hätten die eiserne Inschrift zweifelsfrei aus kriminellen Motiven entwendet, erklärte der Krakauer Polizeichef Andrzej Rokita. „Wir können sagen, dass keiner der fünf einer Neo-Nazi-Gruppe angehört.“ Die Männer im Alter von 20 bis 39 Jahren seien wegen diverser Vergehen wie Raub und Körperverletzung vorbestraft. Unklar sei bislang, ob sie zu der Tat angestiftet worden seien.

Der aus Eisen geformte Schriftzug war am frühen Freitagmorgen entwendet worden. Die Polizei hatte daraufhin eine Großfahndung eingeleitet. Am Wochenende waren auch die Kontrollen an Grenzen und Flughäfen verschärft worden. Der gestohlene Schriftzug wurde durch eine Kopie ersetzt.

Der Diebstahl hatte in Polen, Israel und Deutschland Empörung ausgelöst. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum bezeichnete den Schriftzug als „das prägende Symbol des Holocausts“. Im nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz wurden mehr als eine Million Menschen ermordet. Die meisten Opfer waren Juden aus Osteuropa.

Den Schriftzug aus Eisen hatten Gefangene des Lagers auf Befehl der Nazis angefertigt. Er hing am Eingang des sogenannten Stammlagers in Auschwitz. Die Nationalsozialisten erbauten das Lager neun Monate nach dem Einmarsch in Polen 1939, um polnische Widerstandskämpfer zu inhaftieren. Später wurde das Lager um das drei Kilometer entfernte Vernichtungslager Birkenau erweitert.

Im NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden zwischen 1940 und 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen, davon eine Million Juden, systematisch umgebracht. Die zynische Inschrift „Arbeit macht frei“ versinnbildlicht die menschenverachtende Ideologie der Nazis. Auschwitz wurde im Januar 1945 von der sowjetischen Armee befreit.