Für zwei Männer, die der terroristischen “Sauerland-Gruppe“ geholfen haben sollen, hat die Bundesanwaltschaft Haftstrafen beantragt.

Frankfurt/main. Zwei mutmaßlichen Helfer der islamstische-terroristischen "Sauerland-Gruppe" sollen nach Auffassung der Bundesanwaltschaft mehrere Jahre ins Gefängnis. Vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt/Main beantragte die Bundesanwaltschaft am Dienstag mehrjährige Gefängnisstrafen. Demanch solle ein 28-jähriger Deutsch-Afghane für dreineinhalb Jahre hinter Gitter. Ein gleichaltriger Türke soll zweieinhalb Jahre eingesperrt werden, verlangten die Bundesanwälte.

Die beiden Angeklagten hatten im Verlauf des Verfahrens Geständnisse abgelegt. Demnach hatten sie in den Jahren 2006 und 2007 in Düsseldorf vor Gericht stehende „Sauerland-Gruppe“ unterstützt. Einem der Angeklagten wirft die Bundesanwaltschaft ferner vor, Mitglied der usbekischen Islamischen Jihad Union (IJU) gewesen zu sein. Sie hält den Vorwurf für erwiesen, weil dieser in dem seit Juni laufenden Verfahren bekannte, 2007 in Pakistan mehrere Tage in einem Ausbildungslager der IJU verbracht zu haben. Der Angeklagte stretet allerdings ab, dass er sich auch der IJU angeschlossen habe.

Der zweit Angeklagte hatte in dem Verfahren gestanden, er 2007 ebenfalls nach Pakistan in ein islamistisches Terrorcamp aufgebrochen. Der Beweisaufnahme zufolge kam er dort allerdings nie an, weil ihn pakistanisches Militär festnahm und sechs Monate inhaftierte. Der Mann war daraufhin nach Deutschland zurückgekehrt. Die „schlimme Haftzeit“ in Pakistan müsse bei der Strafzumessung berücksichtigt werden, sagte sein Verteidiger am Dienstag. Er forderte, die von ihm beantragten eineinhalb Jahre Haft zur Bewährung auszusetzen.

Für die Geständnisse hatte das Gericht den Angeklagten Haftstrafen von unter vier Jahren in Aussicht gestellt. Das Urteil soll am 13. Oktober verkündet werden.