Gebildete Eltern bevorzugen für ihre Kinder eine Privatschule. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Privatschüler um 77 Prozent.

Düsseldorf. Unter gebildeten Eltern ist der Anteil, die eine Privatschule für ihre Kinder wünschen, besonders hoch. Einer Studie des Deuschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge besucht von jenen Kndern, deren Eltern das Abitur abgelegt haben, jedes achte eine privat organisierte Schule. Betrachtet man die Gesamtzahl aller Schüler, so ist es lediglich jedes 13. Kind, das eine Schule in privater Trägerschaft besucht. Die Studie, deren Ergebnisse in der "Rheinischen Post" veröffentlicht wurden, ist die Beliebtheit von Privatschulen in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Demnach ist der Privatschüler aus bildungsnahen Elternhäusern zwischen 1987 und 2007 um 77 Prozent gestiegen.

Das Forschungsinstitut warne vor einer Spaltung des Schulsystems, berichtet die Zeitung weiter. „Wenn sich dieser Trend verstärkt, dann werden, grob gesprochen, die Privatschulen die Einrichtungen für Kinder gut gebildeter Eltern und die öffentlichen Schulen die Schulen für Kinder aus bildungsschwachen Elternhäusern“, erklärt die Bildungsökonomin Katharina Spieß vom DIW.

Auch in Hamburg erfreuen sich private Schulen großer Beliebtheit und erlebten in den vergangenen Jahren einen Gründungsboom. Tendenz steigend. Schon 20 358 Kinder und Jugendliche, knapp zehn Prozent der Hamburger Schüler, besuchen Privatschulen. Laut Schulbehörde gibt es derzeit knapp 70 private Schulen, davon 17 Berufsschulen.