Die SPD wirbt mit einer Juso-Kandidatin gegen Studiengebühren. Die junge Frau besuchte jedoch selbst eine teure Privathochschule.

Leipzig. Die Bundes-SPD wirbt in ihrer aktuellen Großplakat-Kampagne mit dem Porträt einer Privathochschul-Absolventin gegen Studiengebühren. Bei der jungen Frau auf den Plakaten handelt es sich um Jennifer Metzlaff, Eventmanagerin und Juso-Kandidatin bei der Kommunalwahl in Duisburg. Metzlaff studierte nach eigenen Angaben unter anderem am gebührenfinanzierten European Business College (EBC) in Düsseldorf. Auf dem SPD-Großplakat steht ihr Porträt neben dem Spruch: „Bildung darf nicht vom Konto der Eltern abhängen. Und deshalb wähle ich SPD.

Der Sprecher des SPD-Parteivorstandes sagte, es sei „absoluter Nonsens“, Metzlaff einen Strick aus ihrem gebührenfinanzierten Studium zu drehen. Gerade weil Metzlaff für ihr Studium habe zahlen müssen, wisse sie, worum es bei dem Thema gehe. „Es wäre Unsinn, daraus zu konstruieren, dass sie sich deshalb nicht gegen Studiengebühren einsetzen dürfe.“

Metzlaff selbst erklärte auf ihrer Seite im Online-Netzwerk XING: „Mein Studiengang wird nicht an einer staatlichen Schule angeboten. Gerade weil ich weiß, wie schwierig es ist, Studiengebühren zu bezahlen, bin ich gegen generelle Studiengebühren, wie sie CDU und FDP für alle Unis in NRW eingeführt haben.“

Metzlaffs Düsseldorfer Privat-Uni wirbt mit dem Spruch: „Kommen Sie nach Düsseldorf und lassen sich individuell über alle Möglichkeiten des privat zu finanzierenden Studiums informieren.“ Laut „Leipziger Volkszeitung“ fallen dort pro Monat Studiengebühren von 590 Euro an. Ein Auslandssemester an der EBS in Dublin, wo Metzlaff nach eigenen Angaben ebenfalls studierte, koste 2.000 Euro Studiengebühr plus 55 Euro Einschreibegebühr.