Das prominenteste ausländische Opfer von Auftragskillern in Russland war zweifellos der Chefredakteur der russischen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Forbes", der russischstämmige Amerikaner Paul Klebnikov. Das Heft erscheint im Verlag Axel Springer Russia. Klebnikov, der sich in den 90er-Jahren einen Namen mit seinem Buch "Der Pate des Kreml" gemacht hatte, in dem er die Machenschaften des Finanzoligarchen Boris Beresowski beschrieb, wurde am 9. Juli 2004 unmittelbar vor seiner Redaktion mehrfach angeschossen. Auf dem Wege in den Operationssaal verstarb er, ohne Angaben über die Täter gemacht zu haben. Die Ermittlungsbehörden verfolgten intensiv eine Spur, die in die abtrünnige Teilrepublik Tschetschenien führte. Sie verhafteten auch sehr bald drei Tschetschenen, zwei angebliche Auftragskiller und einen Notar, und klagten sie an. Im Mai vergangenen Jahres wurden sie allerdings von einem Geschworenengericht freigesprochen. Die Generalstaatsanwaltschaft hat Einspruch beim Obersten Gericht eingelegt und Verstöße gegen die Prozessordnung geltend gemacht. Das Verfahren darüber dauert noch an. Weitere Verdächtige im Mordfall Klebnikov wurden nicht ermittelt. (mq)