Berlin. Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst (BND) geraten bei der Aufklärung der März-Unruhen im Kosovo weiter unter Druck. Grüne, Union und FDP verlangen Klarheit über Vorwürfe, der BND habe frühzeitige Hinweise auf Ausschreitungen im Kosovo unterschlagen. Die Bundesregierung wies dies zurück. Bei den Unruhen waren 19 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 900 verletzt worden. Der Vize-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei, sprach von "überzeugenden Indizien" in einem ZDF-Beitrag. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" will das Parlamentarische Kontrollgremium untersuchen, welche Kontakte Bundeswehr und BND zu einem Kosovo-Albaner namens Samedin Xhezairi unterhielten, der mutmaßlich an der Vorbereitung der Krawalle beteiligt gewesen sein soll. Die Bundeswehr nutzte dem Bericht zufolge den Mann offenbar als Informanten, hatte dessen Rolle bei den Ausschreitungen aber unterschätzt.