Ein junger Zuschauer wollte auf die Problematik um die Berliner Schauspielschule “Ernst Busch“ aufmerksam machen und wurde abgeführt.

Berlin. Protest bei Jauch: In der aktuellen ARD-Sendung "Günther Jauch", in der es thematisch eigentlich um die vergangenen und kommenden Landtagswahlen ging, kam es am Sonntagabend zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Ein junger Zuschauer wollte auf die Problematik um die Berliner Schauspielschule "Ernst Busch" aufmerksam machen und wurde von zwei Sicherheitsleuten aus dem Saal gezerrt. Jauch griff ein und sorgte dafür, dass der Mann wieder in den Zuschauerraum zurückkehren konnte. "Ihnen soll keine Gewalt angetan werden", reagierte der Moderator souverän und machte das Angebot, nach der Sendung über das Anliegen des Mannes zu diskutieren.

Der anwesende Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, zeigte Sympathien für den Protest, er selbst habe sich für einen Neubau der Theaterschule eingesetzt, allerdings scheiterte der SPD-Vorschlag. Der Neubau der renommierten Schule, "ein ernsthaftes Anliegen“, war vom Senat beschlossen, dann aber vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses gestoppt worden. Wowereit betonte, das Parlament entscheide über den Haushalt. Das sei Demokratie, sagte Wowereit und das müsse man respektieren.

Die Studenten der Schauspielschule kämpfen seit längerem für einen Neubau auf einem Gelände in der Berliner Chausseestraße. Bisher ist die renommierte Schule, an der auch etwa Schauspielerin Nina Hoss unterrichtet wurde, auf vier Standorte verteilt. Ob der geplante Zentralbau allerdings durchgesetzt werden kann, steht aufgrund hoher Kosten noch in Frage.