Der neue Wehrbeauftragte ist vereidigt. Jetzt will er sich vor allem um Angehörige gefallener oder traumatisierter Soldaten kümmern.

Berlin. Der neue Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, will sich vor allem für die Hinterbliebenen gefallener Soldaten einsetzen. „Es fehlt an einer zentralen Stelle für die Hinterbliebenen“, sagte der FDP-Politiker nach seiner Vereidigung in Berlin. Das gelte auch für die Angehörigen von traumatisierten Soldaten. Er werde daher Truppen besuchen, die Gefallene zu beklagen hätten.

Der „Anwalt der Soldaten“ sprach sich zudem gegen finanzielle Kürzungen bei der Bundeswehr aus. Er sei nicht streitsüchtig. „Aber wo die Interessen der Soldaten unmittelbar berührt sind, bin ich gewillt, in die Debatte einzusteigen“, sagte der 59 Jahre alte Jurist. „An der Sicherheit darf nicht gespart werden.“ Weniger Geld generell bedeute jedoch nicht zwangsläufig weniger Sicherheit für die Soldaten. So habe es etwa keine direkte Bedeutung für die Soldaten, wenn das internationale Flugabwehrsystem Meads nicht angeschafft werde. Königshaus ist Nachfolger des SPD-Politikers Robbe, der das Amt fünf Jahre lang innehatte. Königshaus kennt sich bei der Bundeswehr aus. Er absolvierte von 1970 bis 1972 seinen Wehrdienst bei der Luftwaffe, zuletzt als Personaloffizier. Darüber hinaus leitete er die vergangenen vier Jahre die Arbeitsgruppe „Afghanistan“ der FDP-Bundestagsfraktion.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages versteht sich als eine Art „Kummerkasten der Bundeswehr“. Jeder Soldat kann sich direkt an ihn wenden, wenn ihn etwas belastet – sei es Ärger mit Vorgesetzten, Frust über schlechte Ausrüstung, Sold oder Not im Einzelfall. Ziel ist es vor allem, Grundrechtsverletzungen bei Soldaten und „Verletzungen der Grundsätze der inneren Führung“ aufzudecken.