Hamburg. Sein Ex-Club geht ihm noch immer “auf den Sack“, sagt der Sky-Experte. Nun geht der frühere Stürmer in die knallharte HSV-Analyse.

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Erik Meijer spricht noch immer von „wir“, wenn er über den HSV redet. Seinen HSV. Doch die Art und Weise, wie sein Ex-Verein den Aufstieg zum dritten Mal in Folge verspielt hat, macht dem früheren Stürmer zu schaffen. „Es ist unglaublich, dass unser Club es mit diesem gut bestückten Kader und diesem bundesligatauglichen Umfeld wieder nicht geschafft hat“, klagt Meijer im Podcast „HSV – wir müssen reden“.

Anders als in den Jahren zuvor habe der 51-Jährige vor dieser Saison ein gutes Gefühl gehabt. Diesmal sollte den Hanseaten das große Ziel doch endlich gelingen, hoffte Meijer. „Zumal mit Terodde ein Stürmer geholt wurde, den man nur füttern muss, um aufzusteigen.“

Doch dann habe sich in der Winterpause eine Blockade eingeschlichen, die zu einem Leistungsabfall führte. Auf 40 Tore in der Hinrunde folgten nur noch 27 in bislang 16 Rückrundenspielen. „Wir haben auf einmal unseren Freund Terodde nicht mehr gefunden und die Fütterung gestoppt“, sagt Meijer resignierend, „und dann stirbt dein Verein.“

Erik Meijer: Daran krankt es beim HSV

Gestorben ist der HSV noch nicht. Auch nicht für Meijer. Doch statt den ersehnten Aufstieg zu feiern, muss sich der Sky-Experte nun mit der Frage auseinandersetzen, warum der Club erneut gescheitert ist. Auch wenn er die Kaderplanung für gelungen hält, hat er einen Kritikpunkt am Verhalten von Vorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel ausfindig gemacht.

Denn anders als in dieser Spielzeit vom Management praktiziert, müsse der HSV nach Ansicht von Meijer das Ziel Aufstieg klarer nach außen kommunizieren. „Der HSV muss knallhart sagen, dass er aufsteigen will. Punkt. Dann geht der ganze Club mit einem anderen Gefühl in die Saison“, prognostiziert der Ex-Profi, der von 2000 bis 2003 in Hamburg spielte.

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Die Kommunikationsstrategie von Boldt und Mutzel sei Meijer zu defensiv. „Man muss die eigene Brust breiter machen, um galliger zu sein und den Sieg mehr als der Gegner zu wollen. Bescheiden sein kann jeder. Selbstsicher hingegen nicht.“

Erst wenn die Aufstiegsambition klar formuliert wird, werde der HSV in die Bundesliga zurückkehren. Davon ist Meijer überzeugt. „Mit einer anderen Philosophie wird der HSV sein Ziel erreichen – und das schon nächstes Jahr.“