Hamburg. Stefan Mielchen vom Verein Hamburg Pride spricht im Podcast “Das Geschlecht der Anderen” über Rollenbilder und seine Zeit in Frauenkleidern.

podcast-image

“Was ist typisch Mann?”, fragt Stefan Mielchen (55) im Podcast “Das Geschlecht der Anderen”. Dem Ersten Vorsitzenden des Vereins Hamburg Pride fällt es schwer, eine Definition abzugeben. “Nur, weil man ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt, wird man ja nicht automatisch auch zum Mann.” Er kritisiert das Rollenbild vom starken, mutigen, dominanten Mann – und jene, die danach leben. So ein Verhalten sei toxisch. Mielchen spricht sich selbst davon nicht frei. Er sagt: “Ich bemühe mich, es nicht zu sein.”

Er sei ein Kind seiner Sozialisation und in einer Welt aufgewachsen, in der Männer dominieren und Vergewaltigung in der Ehe lange nicht strafbar gewesen sei. Jede und jeder wachse mit den Rollenbildern der Zeit auf und nehme bestimmte Züge in Verhalten auf. “Dass ich als Kind schon den Kleiderschrank meiner Mutter geplündert habe, passt natürlich gar nicht ins Bild”, sagt er.

Mielchen spricht auch über Robert Habeck, einen der beiden Bundesvorsitzenden der Grünen. Statt breitbeinig aufzutreten, sei er weich, spreche Themen an, die nicht zum traditionellen Männerbild passen würden. Solche Eigenschaften würden auch in der heutigen Zeit immer noch nicht als Stärke ausgelegt, sagt er.