Berlin. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Landrat von Ahrweiler. Er hat die Bürger womöglich nicht rechtzeitig vor der Flut gewarnt.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Ermittlungen gegen den Landrat des Landkreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), wegen der Hochwasser-Katastrophe vor rund drei Wochen aufgenommen.

Gegen ihn bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen, teilten die Behörde und das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt am Freitag mit. Zudem werde gegen ein weiteres Mitglied des Krisenstabs ermittelt.

Hinweise: Anwohner hätten bis 20.30 Uhr gewarnt werden müssen

Pföhler hatte den Angaben zufolge nach den Regeln des Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetzes Rheinland-Pfalz möglicherweise die Einsatzleitung inne und daher die alleinige Entscheidungsgewalt. Das Mitglied des Krisenstabs hatte die Einsatzleitung den Erkenntnissen zufolge zumindest zeitweise übernommen.

Gegen den Landrat von Ahrweiler, CDU-Politiker Jürgen Pföhler, ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Gegen den Landrat von Ahrweiler, CDU-Politiker Jürgen Pföhler, ermittelt die Staatsanwaltschaft. © dpa

Es hätten sich Hinweise darauf ergeben, nach denen die noch nicht von der Flutwelle betroffenen Bewohner des Ahrtals am 14. Juli spätestens um 20.30 Uhr hätten gewarnt und in Sicherheit gebracht werden müssen.

(dpa/fmg)