Berlin. Der Super-Bowl-Sieger wird in diesem Jahr nicht im Weißen Haus empfangen. Trump zog die Konsequenz aus dem Boykott einiger Spieler.

US-Präsident Donald Trump hat wegen des Hymnenstreits den Super-Bowl-Champion Philadelphia Eagles ausgeladen und den für Dienstag geplanten traditionellen Empfang des Meisters der Football-Profiliga NFL im Weißen Haus abgesagt. Zuvor hatten mehrere Spieler der Eagles erklärt, dass sie das Treffen mit dem umstrittenen Trump boykottieren würden. Nach Angaben der New York Times hatten weniger als zehn Teammitglieder ihre Teilnahme an der Zeremonie zugesagt.

„Die Philadelphia Eagles können nicht mit ihrem gesamten Team kommen“, wurde Trump in einem Statement zitiert: „Sie streiten mit ihrem Präsidenten, nur weil er darauf besteht, dass sie während der Hymne mit der Hand auf dem Herzen stehen, um die großartigen Männer und Frauen unseres Militärs und die Menschen unseres Landes zu ehren.“

Trump ätzte gegen angeblich unpatriotische Spieler

Seit fast zwei Jahren knien immer wieder NFL-Spieler beim Abspielen der US-Hymne, um gegen Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und Polizeigewalt zu protestieren. Der erstmals vom damaligen San-Francisco-Quarterback Colin Kaepernick durchgeführten Aktion schlossen sich auch Sportler außerhalb des Footballs an. Trump hatte immer wieder gegen die seiner Meinung nach unpatriotischen Spieler gehetzt.

Von Beginn der neuen Saison an ist der Kniefall bei der Hymne unter Strafe gestellt. Lediglich das komplette Fernbleiben während der Hymne ist gestattet.

Footballer Torrey Smith nennt Trump einen Lügner

„So viele Lügen“, schrieb Spieler Torrey Smith bei Twitter: „Niemand hat das Treffen abgelehnt, nur weil Trump will, dass wir bei der Hymne stehen. Und der Präsident verbreitet weiterhin die falsche Erzählung, dass die Spieler gegen das Militär sind.“

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Philadelphias Bürgermeister Jim Kenney erklärte, die Ausladung zeige lediglich, dass „der Präsident kein wahrer Patriot ist, sondern ein schwacher Egomane, der Angst davor hat, eine Party auszurichten, zu der niemand gehen will.“ Zudem erklärte er: „Unser Rathaus ist für eine Feier immer offen.“ (sid)