Washington. Der deutsche IS-Terrorist Denis Cuspert soll tot sein. Deutsche Sicherheitskreise gehen davon aus, dass die Meldung diesmal zutrifft.

Der schon mehrfach totgesagte IS-Terrorist und frühere Berliner Rapper Denis Cuspert soll Berichten zufolge in Syrien ums Leben gekommen sein. Das meldete die auf Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group (Site) am Donnerstag unter Berufung auf Medien, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe stehen.

Demnach soll Cuspert, der zuletzt den Namen Abu Talha al-Almani trug, am Mittwoch in der Stadt Raranidsch (englisch: Gharanij) in der syrischen Provinz Dair as-Saur getötet worden sein.

Deutsche Sicherheitsbehörden glauben an Cusperts Tod

Dem IS nahe stehende Medien hätten Fotos von der blutbefleckten Leiche Cusperts verbreitet, hieß es weiter. Die Terrormiliz bestätigte den Tod aber nicht selbst. Deutsche Sicherheitskreise gehen davon aus, dass die Meldung vom Tod Cusperts diesmal zutrifft. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus diesen Kreisen.

Zu diesem Schluss komme man unter anderem nach der Analyse von Bildmaterial. Es blieben aber gewisse Zweifel, da es beispielsweise keine DNA-Analyse gebe, die endgültige Sicherheit liefere. Eine offizielle Bestätigung der Todesmeldung durch die deutschen Sicherheitsbehörden gab es daher zunächst nicht. Auch ein Sprecher des Außenministeriums in Berlin sagte lediglich, man habe die Meldung von Cusperts Tod zur Kenntnis genommen und bemühe sich um Aufklärung.

Cuspert soll 2010 zum Islam konvertiert sein

Laut Site war Cuspert bei der Belagerung der ehemaligen IS-Hochburg Rakka bereits mehrfach verwundet worden. Auch wenn der Tod Cusperts bereits früher häufiger gemeldet worden sei, sei es dieses Mal wegen der Details und Fotos glaubwürdiger. Cuspert habe eine wichtige Rolle gespielt, ausländische Waffenbrüder zu gewinnen.

Cuspert war in Deutschland als Rapper Deso Dogg aufgetreten und wurde später als schillernde Figur in der Islamistenszene bekannt. Der Deutsch-Ghanaer soll 2010 zum Islam konvertiert sein. Er schloss sich 2014 dem IS an. Die Bundesregierung stuft ihn als Terroristen ein. Anfang 2015 setzten die USA den Deutschen auf ihre Terroristenliste.

Cuspert hatte in zahlreichen IS-Videos zu Gewalt aufgerufen und mit islamistischen Anschlägen gedroht. Er soll damit beauftragt gewesen sein, Deutsche für den IS zu rekrutieren. (dpa)