Washington. Der Mann, den United rabiat aus dem Flieger geworfen hat, ist schwerer verletzt als bisher bekannt. Seine Tochter hat sich gemeldet.
Nach dem rabiaten Rauswurf eines Passagiers aus einem überbuchten Flugzeug von United Airlines hat der Anwalt des Mannes schwere Vorwürfe gegen die Luftfahrtbranche erhoben. Seit längerem schikanierten Fluggesellschaften Passagiere, sagte Thomas Demetrio am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Chicago. Er erklärte, er werde wahrscheinlich Klage gegen United einreichen.
Auch die Tochter des Arztes wandte sich an die Öffentlichkeit. Sie bedankte sich für die Unterstützung für ihren Vater. Hinter der ganzen Familie liege eine schwere Zeit. „Was meinem Vater passiert ist, sollte niemals einem Menschen widerfahren“, sagte sie.
Nach Darstellung seines Anwaltes zog sich der Passagier bei dem Vorfall eine schwere Gehirnerschütterung zu, außerdem brach er sich die Nase und verlor zwei Frontzähne.
Fluglinie will allen Passagieren Flugpreis erstatten
Die US-Fluggesellschaft hatte den Passagier am Sonntag gewaltsam aus der Kabine entfernen lassen, weil das Flugzeug überbucht war. Videos von dem Vorfall zeigten, wie Mitarbeiter der Flughafenpolizei den Mann über den Boden des Kabinengangs zum vorderen Ausgang des Flugzeuges ziehen. Inzwischen sind deshalb auch Beamte beurlaubt worden.
Der Vorfall hatte weltweit Empörung ausgelöst. Der United-Chef Oscar Munoz sprach inzwischen von einem „wirklich schrecklichen Ereignis“, das viele Gefühle wie Empörung, Wut und Enttäuschung ausgelöst habe. Er teile diese Gefühle. Kein Passagier solle derart schlecht behandelt werden.
Munoz kündigte eine Überprüfung des Falls an. Dazu gehöre, wie United künftig mit Überbuchungen von Flugzeugen umgehe. Die Ergebnisse sollen bis Ende April vorgelegt werden. Die Fluglinie hat nun angekündigt, alle Tickets der Kunden zu erstatten, die sich auf dem Flug 3411 befanden. Laut der Airline könnten Kunden das Geld in bar zurückerhalten, Reisekredit bekommen oder sich Meilen gutschreiben lassen, wie der „Guardian“ berichtet.
(dpa/les/law)