15:13 Uhr: Die G8-Staaten haben sich darauf geeinigt, eine Halbierung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 in Betracht zu ziehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete diese lose und auf die ferne Zukunft gerichtete Vereinbarung als "großen Erfolg".

14:40 Uhr Mit einem Aufruf von Herbert Grönemeyer an die G8- Staaten, die Versprechen an Afrika zu halten, hat am Donnerstag in Rostock das Konzert "Stimmen gegen Armut" begonnen. Zehntausende Besucher auf dem ehemaligen Gartenschaugelände jubelten zum Auftakt der Berliner Band Seeed zu. Bis zum Abend teilen sich Stars wie U2-Sänger Bono, Bob Geldof oder Die Toten Hosen die Bühne mit musikalischen Botschaftern und Rednern aus acht ausgewählten Entwicklungsländern. Sie sollen stellvertretend für die ärmsten Länder der Welt stehen. Mit 70 000 verkauften Karten war das von Grönemeyer initiierte Konzert schon lange ausverkauft.

14:12 Uhr: Die Polizei hat am frühen Donnerstagmorgen einen Zeitungsbericht über eine Sicherheitspanne bei der Absicherung des G8-Gipfels in Heiligendamm per Netzsperre zurückgewiesen. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage: "An der Netzsperre, die den G8-Tagungsort seeseitig sichert, sind weder größere Löcher entdeckt worden, noch war ein Spannseil auf einer Länge von 15 Metern beschädigt. Ein Sicherheitsdefizit besteht nicht."

13:57 Uhr Nach einer erneuten Besetzung von Schienen ist der Transport von Journalisten mit der Dampfeisenbahn "Molli" zum G8- Gipfel in Heiligendamm am Donnerstagmittag wieder eingestellt worden. Auf den Gleisen befänden sich etwa 1500 Blockierer, teilte ein Polizeisprecher mit. Nachdem die Bahn bereits am Mittwoch blockiert worden war, hatte sie am Donnerstagmorgen zunächst wieder verkehren können. Die Journalisten berichten vom benachbarten Kühlungsborn aus über den Gipfel und werden für einzelne Pressekonferenzen zum hermetisch abgeriegelten Tagungsort gebracht.

13:57 Uhr: Die Polizei hat Berichte über einen von Demonstranten in den Reihen der G8-Gegner enttarnten Zivilpolizisten zurückgewiesen. "Den Vorfall können wir nicht bestätigen", sagte der Sprecher G8-Polizeidirektion Kavala, Axel Falkenberg, am Donnerstag. Bei dem Mann handele es sich nicht um einen Polizeibeamten. Nach Angaben der Kampagne Block-G8 und von Move against G8 hatten Demonstranten am Mittwoch nahe dem Kontrollpunkt Galopprennbahn am Sicherheitszaun um Heiligendamm einen Mitstreiter als Polizisten "enttarnt". "Solche Geschichten werden in die Welt gesetzt, um ein bestimmtes Bild von der Polizei zu verbreiten", sagte Falkenberg.

13:01 Uhr: Die Polizei hat begonnen, Blockaden bei Steffenshagen mit rund 2000 und bei Hinter Bollhagen mit rund 200 Demonstranten unter Einsatz von Wasserwerfern aufzulösen.

12:16 Uhr: Die Polizei hat in der Nacht zum Donnerstag in der Nähe des G8-Gipfelortes Heiligendamm insgesamt rund 300 Demonstranten festgenommen. Allein 100 Personen seien am Morgen bei einer Blockade der Bundesstraße B 105 nahe Bartenshagen in Gewahrsam genommen worden, teilte die G8-Polizeidirektion Kavala mit. Die Festgenommenen seien in Gefangenensammelstellen gebracht worden. Ob sie dort weiter festgehalten würden, konnte ein Sprecher nicht sagen. Wie die Polizei weiter mitteilte, brannte am Morgen auf einer Straße bei Kühlungsborn eine Barrikade. Das Feuer sei gelöscht worden. Der Zwischenfall sei "nicht dramatisch" gewesen, sagte ein Sprecher.

11:33 Uhr: Seit Donnerstagvormittag strömen tausende Besucher friedlich zum Rostocker Konzert "Stimmen gegen Armut" aus Anlass des G8-Gipfels in Heiligendamm. Insgesamt werden 70 000 Menschen auf dem ehemaligen Gartenschaugelände erwartet. Gleichzeitig laufen die letzten Arbeiten an der riesigen Bühne, auf der von 14 Uhr an Stars wie U2-Sänger Bono, Herbert Grönemeyer oder Die Toten Hosen auftreten wollen. Mit dabei sind auch musikalische Botschafter und Redner aus acht ausgewählten Entwicklungsländern. Sie stehen stellvertretend als "Poor 8" (P8, "Die Armen 8") für die ärmsten Länder der Welt.

11:12 Uhr: Ein Polizeiboot hat kleines Schlauchboot und ein sechs Meter langes Boot der Umweltorganisation Greenpeace überfahren. Drei Greenpeace-Aktivisten wurden verletzt. Die beiden Boote der Umweltorganisation waren am Donnerstagvormittag in die Sperrzone um den G8-Gipfel in Heiligendamm eingedrungen. Sie wollten den Staats- und Regierungschefs eine Petition mit einem Aufruf zum Klimaschutz überreichen, sagte ein Greenpeace-Sprecher.

"Gewaltfreier Protest in Sichtweite muss auch bei den mächtigsten Männern und Frauen der Welt möglich sein", sagt Jörg Feddern, Greenpeace-Klimaschutz-Experte. Erst gestern hatten die Wasserschutzpolizei Rostock und die Bundespolizei ein Greenpeace-Schiff durchsucht und alle Schlauchboote bis auf eines fahruntüchtig gemacht.

10:29 Uhr: Einen Tag nach dem erfolgreichen Eindringen von bis zu 9000 Demonstranten in die Verbotszone um den G8-Gipfelort Heiligendamm hat die Polizei den Zugang zu dem Sicherheitszaun praktisch freigegeben. Die Demonstranten kamen bis unmittelbar an die Sperre heran, wie ein dpa-Korrespondent am Donnerstag am Kontrollpunkt Galopprennbahn beobachtete. Nur etwa 50 Polizeibeamte waren zu sehen. Rund 1000 G8-Gegner hatten nur wenige Hundert Meter weiter die Nacht verbracht. Östlich von Heiligendamm bei Börgerende hatten weitere 500 Demonstranten übernachtet. Sie wurden inzwischen mit Lebensmitteln und mobilen Toiletten versorgt.

10:26 Uhr: US-Sicherheitskräfte haben die Kontrollen um den G8-Gipfel in Heiligendamm nach dpa-Informationen mit dem Transport von Sprengstoff getestet. Die sehr kleine, in einem Koffer versteckte Menge Plastiksprengstoff vom Typ C4 sei von den deutschen Polizeibeamten an einer Kontrollstelle in einem Auto entdeckt worden. Daraufhin hätten sich die zivil gekleideten Fahrzeuginsassen als US-Sicherheitskräfte zu erkennen gegeben. Die G8-Polizeieinheit Kavala wollte den Vorfall vom Dienstag auf Anfrage jedoch nicht bestätigen.