Erstmals seit den schweren Krawallen am Wochenende gerieten Autonome und Polizei wieder aneinander. Aus einer Gruppe von etwa 400 vermummten Demonstranten flogen Flaschen - vier Demonstranten wurden festgenommen.

Rostock. Erstmals seit den schweren Krawallen am Wochenende hat es am Montag wieder einen größeren Zusammenstoß von Autonomen mit der Polizei in Rostock gegeben. Am Rande einer ansonsten friedlichen Demonstration gegen die Asylpolitik der G8-Staaten kam es zu Rangeleien zwischen etwa 400 teilweise vermummten Autonomen und mehreren Hundertschaften der Polizei. Vereinzelt wurden Flaschen geworfen. Vier Demonstranten wurden wegen Verstoßes gegen das Vermummungsverbot festgenommen. Ein Fotojournalist wurde leicht verletzt. Am Samstag waren bei Ausschreitungen am Rande der Anti-G8- Großdemonstration in Rostock fast 1000 Menschen verletzt worden.

Bei der Demonstration am Montag forderten rund 1000 Teilnehmer vor dem "Sonnenblumenhaus" im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen mehr Bewegungsfreiheit für Migranten und eine Umkehr in der Asylpolitik. 1992 hatten Neonazis in dem Haus tagelang unter dem Beifall von Anwohnern vietnamesische Flüchtlinge angegriffen und den Plattenbau in Brand gesetzt.

Am Morgen hatten bereits mehrere hundert Anti-G8-Demonstranten kurzfristig die Rostocker Ausländerbehörde blockiert, um damit gegen die geltende Asylpolitik und die Ausgrenzung von Ausländern in Deutschland zu protestieren. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 1000 Menschen an der friedlichen Aktion, die unter dem Motto stand: "Für globale Bewegungsfreiheit - gleiche Rechte für alle." Die Veranstalter begründeten die kurze Blockade damit, dass in Ausländerämtern Flüchtlinge und Migranten "täglich schikaniert und verfolgt" würden. Unter den Demonstranten waren laut Polizei 200 bis 300 Personen aus den Reihen gewaltbereiter Autonomer.