Berlin. Das hat es bei Günther Jauch noch nie gegeben: Christoph von Seggern rief bei der 125.000-Euro-Frage seinen 101 Jahre alten Vater an.

Günther Jauch wollte es einfach nicht glauben: „Der weiß das? Nein! Mit 101? Das glaub’ ich nicht!“ Und ob Telefonjoker Hans von Seggern das wusste: Der 101-Jährige verhalf seinem Sohn Christoph (50) am Montagabend bei „Wer wird Millionär?“ zu 125.000 Euro.

Die Frage lautete: Welcher Automobilbauer überflog 1910 als erster Mensch in einem Flugzeug den Ärmelkanal nonstop hin und zurück? Zur Auswahl standen dem evangelischen Pfarrer aus Forchheim (Nordbayern):

A: Gottlieb Daimler

B: Carl Benz

C: Charles Rolls

D: Henry Royce

Die Antwort kommt kurz und knapp

„Mein Vater. Der weiß das“, zögerte der Missionar zögerte keine Sekunde lang. „Sie sind der älteste Telefonjoker aller Zeiten, den wir in 17 Jahren überhaupt angerufen haben“, begrüßte ihn Günther Jauch (59) am Telefon und es brandete Beifall auf. Von Seggern reagierte charmant: „Oh, ein Beifall. Hab’ ich den verdient?“

Ob es ihm gut ginge, er heute Abend in Form sei, fragte ihn der Moderator. „Mir geht’s gut, keine Probleme.“ Wie fit er tatsächlich ist, stellte der 101-Jährige kurz darauf unter Beweis. „Charles Rolls“, sagte der Pfarrer knapp, nachdem sein Sohn ihm zweimal die Frage vorgelesen hatte. Bei der nächsten Frage wollte Christoph von Seggern nichts riskieren und nahm stattdessen 125.000 Euro sicher mit nach Hause.

Zweimal am Tag geht der 101-Jährige Tag spazieren

„Er ist im April 1914 geboren, also vor dem ersten Weltkrieg, und es geht ihm gut. Er ist ein Wunder“, berichtete Christoph von Seggern während der Show. Also wisse er spätestens alles ab dem ersten Weltkrieg, spaßte Jauch. „Und davor“, sagte von Seggern stolz. Er sollte recht behalten.

Zweimal am Tag gehe Hans von Seggern spazieren, lese häufig die Zeitung. Seine Wissensgebiete? „Geschichte, Politik, Literatur, Zeitgeschichte“, erzählte der Sohn. Schon bei der 64.000-Euro-Frage wollte der 50-Jährige seinen Vater zurate ziehen, kam aber doch selbst auf die Lösung. Hans von Seggern durfte noch einmal „verschnaufen“.

Ein Tanzkurs für die Frau und eine Reise mit dem Containerschiff

Ein Geschenk für die richtige Antwort wird Christoph von Seggern sicherlich für seinen Vater kaufen können. Der sympathische Pfarrer entpuppte sich bei „Wer wird Millionär?“ als äußerst bescheiden. Vor der 64.000-Euro-Frage erklärte der zweifache Vater, er wolle von dem Gewinn Büsche für den Garten kaufen, weil dieser so „langweilig“ aussehe. „Da kommen Wahnsinns-Kosten auf sie zu“, prophezeite Jauch. 500 Euro werden das schon sein, entgegnete der FC-Nürnberg-Fan, und überlegte nochmal.

Einen Tanzkurs für seine Frau (ebenfalls Pfarrerin), einen Flaggenmast für seine Nürnberg-Fahne, eine Reise mit einem Containerschiff von Hamburg nach New York könne er sich vorstellen. Und eine Wohnmobil-Fahrt durch Russland. Seinen Vater könnte Christoph von Seggern da sicherlich auch noch mitnehmen.