Nanterre. Exekutivbüro der um Bürgerlichkeit bemühten rechtsextremen Partei reagiert auf Streitigkeiten des 87-Jährigen mit Tochter Marine.

Der französische Rechtsextreme Jean-Marie Le Pen hat im Führungsstreit mit seiner Tochter Marine Le Pen den Kürzeren gezogen: Das Exekutivbüro des von ihm gegründete Front National (FN), dem sein Kind als Chefin vorsteht, schloss den 87-Jährigen am Donnerstagabend aus der Partei aus.

Zuvor hatte Le Pen noch auf einen versöhnlichen Ausgang gehofft - und vorsorglich erklärt, dass er das Gremium nicht für zuständig halte, über ihn als Ehrenvorsitzenden zu urteilen. „Ich habe den Wunsch ausgedrückt, dass diese etwas polemische Episode eine Etappe auf dem Weg zur Wiedervereinigung der Front National ist“, sagte er am Donnerstag in Nanterre nach einer Anhörung vor Exekutivbüro der Partei, das nun die ultimative Sanktion beschloss.

Streit wegen Gaskammern der Nazis

Die Parteispitze hatte im Frühjahr mit Le Pen gebrochen, nachdem er die Gaskammern der Nazis erneut als „Detail der Geschichte“ verharmlost hatte. Die Partei setzte die Mitgliedschaft Jean-Marie Le Pens danach aus und wollte seine Ehrenpräsidentschaft aus ihren Statuten streichen, Le Pen verhinderte dies aber vor Gericht. Zudem hatte er seine Tochter und die FN-Spitze mehrfach scharf angegriffen. Marine Le Pen will der Rechtsaußenpartei seit Jahren ein bürgerliches Image verpassen.