Manchester. Erwachen eines Materie-Monster beobachtet: Astronomen entdeckten das erwachende Schwarze Loch im Herzen einer 42 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie.

42 Millionen Lichtjahre entfernt, im Herzen der Polarring-Galaxie NGC 660, entfaltet die Masse von 20 Millionen Sonnen ihre unglaubliche Kraft: Ein Schwarzes Loch erwacht. Die Aktivität der Galaxie ist innerhalb weniger Monate sprunghaft abgestiegen - denn erst, wenn die Massemonster große Mengen Materie schlucken, werden sie aktiv. Bei diesem Prozess wird so viel Energie frei, dass die Materie hell aufleuchtet, bevor sie im Schwarzen Loch verschwindet und ein Teil von ihr in Form von zwei scharf gebündelten Strahlen, sogenannten Jets, weit ins Weltall hinausgeschleudert wird. Das scheint in der Galaxie NGC 660 der Fall zu sein: Astronomen haben das erwachende Schwarze Loch im Sternbild Fische erspäht.

Erstmals lasse sich verfolgen, wie ein extrem massereiches Schwarzes Loch seine Aktivität entfalte, betonen die Forscher um Megan Argo vom britischen Jodrell Bank Center für Astrophysik. Sie wollen ihre Beobachtungen an diesem Donnerstag auf der Jahrestagung der königlich-britischen astronomischen Gesellschaft RAS im walisischen Llandudno vorstellen.

Astronomen gehen davon aus, dass jede große Galaxie ein sogenanntes supermassereiches Schwarzes Loch in ihrem Zentrum beherbergt - auch unsere eigene Heimatgalaxie, die Milchstraße.

Die Galaxie NGC 660 war 2012 bei Beobachtungen mit Radioteleskopen plötzlich mehrere Hundert Mal heller geworden. Die Forscher hatten daraufhin Archivaufnahmen der Galaxie analysiert und mehrere Radioteleskope zwischen Großbritannien, China und Südafrika zum virtuellen Riesenteleskop zusammengeschaltet. So konnte die gestiegene Aktivität untersucht werden.

Diese hochauflösenden Beobachtungen zeigen eine neue, extrem helle Radioquelle genau an dem Ort, wo das supermassive Schwarze Loch zu erwarten ist. Es besitzt vermutlich die Masse von 20 Millionen Sonnen. „Wir kennen bereits viele Beispiele von Galaxien mit aktiven Schwarzen Löchern, oft mit massereichen Jets, die Millionen Lichtjahre in den intergalaktischen Raum reichen“, erläuterte Argo. „Aber NGC 660 ist besonders - zum ersten Mal können wir sehen, wie diese Aktivität beginnt.“ (dpa)

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